In der Hafenstadt Hamburg wurde am Montagmorgen eine Leiche aus der Elbe geborgen. Bei dem Toten handelt es sich um den vermissten Schotte Liam Colgan. Die britische Organisation „Lucie Blackman Trust“ bestätigte jetzt die Identität des 29-Jährigen.
Im Magdeburger Hafen am frühen Montagmorgen, entdeckte ein Zeuge die Wasserleiche und alarmierte sofort die Polizei. Zusammen mit der Feuerwehr bargen die Polizisten den Toten.
Dabei sollte der Ausflug nach Hamburg einfach nur ein schönes Wochenende sein. Gemeinsam mit seinem Bruder Eamonn und weiteren Freunden und Familienmitgliedern, reisten die Schotten nach Hamburg um dort die „Stag-night“, den Junggesellenabschied von Eamonn zu feiern. Auf der Reeperbahn wurde ausgelassen gefeiert und getrunken. Liam sollte der Trauzeuge auf der Hochzeit seines Bruders und dessen Verlobten Susan Dolan sein. Plötzlich war der 29-Jährige verschwunden.
Freunde und Familie durchsuchten Obdachlosenunterkünfte, fragten auf den Seiten sozialer Medien nach Hinweisen. Mit über 300.000 Flugblättern in Geschäfte, an Laternenmasten und Ampeln wurde nach dem jungen Mann gesucht. Wochenlang suchte die Hamburger Polizei nach ihm. Doch der Schotte blieb verschwunden.
Nun die traurige Gewissheit. Liam Colgan wurde Opfer eines Trends, welcher immer mehr, auch in Deutschland, zunimmt: Tod beim Junggesellenabschied. Immer öfter wird die „Stag-night“ (wörtlich übersetzt: Nacht des Hirsches) nicht einfach nur bei ein paar Bier in der Kneipe nebenan gefeiert. Heutzutage planen die Heiratswilligen richtige Wochenenden, oftmals in Budapest, Prag, auf Ibiza oder eben auch in Hamburg. Wichtig dabei ist, der Alkohol muss fließen.
Oftmals sind auch Drogenkonsum und der Besuch von Bordellen dabei. Der Bräutigam wird dabei meist kostümiert und muss teilweise überzogene, besonders „männliche“ Aufgaben erledigen. Nur irgendwann ist auch der letzte Teilnehmer extrem alkoholisiert und möglicherweise so sehr auf Drogen, dass Unfälle vorprogrammiert sind. Dabei fallen oftmals die Feiernden vom Balkon oder geraten in tödliche Schlägereien. Im besten Fall landen die Partylöwen lediglich in einer Ausnüchterungszelle oder leicht verletzt im Krankenhaus.
Dabei breitet sich der Trend auch immer mehr bei den Frauen aus. Auch hier gibt es immer mehr Fälle von Alkoholvergiftungen und Drogenmissbrauch. Das Phänomen der „Hen-night (wörtlich: Hennenabend) stammt ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum und findet in Deutschland immer mehr Anklang.
Liam Colgan kann nicht mehr als Trauzeuge bei der Hochzeit seines Bruders auftreten. Der Leichnam befindet sich zur Obduktion im Institut für Rechtsmedizin. Es solle nun geklärt werden, woran der junge Schotte starb.
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