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Viking Sky: Rettungsmaßnahmen geändert – Passagiere verletzt und traumatisiert

Das Kreuzfahrtschiff „Viking Sky“ ist seit Samstag-Mittag in Seenot. Noch immer sind 900 Menschen an Bord. Der Rettungsdienst ändert jetzt die Strategie.

Die Evakuierung der verbliebenen Passagiere und Crew-Mitglieder auf dem in Seenot geratenen Kreuzfahrtschiff „Viking Sky“ wurde am Sonntag-Vormittag unterbrochen. Zwischenzeitlich hat ein Schlepper damit begonnen, das Schiff Richtung Hafen zu ziehen. Auch drei von vier Motoren der „Viking Sky“ sind offenbar wieder angesprungen. Während das Schiff sich in Richtung des Hafens der Stadt Molde bewegt, sollen die Hubschrauber mit der Rettung der Passagiere pausieren.

Derzeit liegt es in der Entscheidung des finnischen Kapitäns, ob und wann die Hubschrauber-Rettung fortgesetzt werden soll. Die Helikopter hatten seit Samstag-Nachmittag 467 Menschen von Bord der „Viking Sky“ geborgen und an Land geflogen. Unter den Geretteten befinden sich 17 Verletzte, drei davon schwer. Das Rote Kreuz teilte mit, dass viele der Evakuierten traumatisiert seien und psychologische Betreuung benötigten. In Interviews teilten die Geretteten mit, wie dramatisch sie die Aktion erlebt hatten. „Es war Chaos pur“, sagte ein Amerikaner gegenüber dem NRK. „Wie der Helikopter vom Schiff an Land geflogen ist, daran möchte ich lieber nicht denken. Das war nicht schön.“ Eine Andere ergänzte, sie habe noch nie etwas so Beängstigendes erlebt, wie diesen Helikopterflug. Während sie in dem Hubschrauber transportiert wurde, habe es „wie bei einem Tornado“ gewindet. Sie habe sogar gebetet.

Nach Reedereiangaben befanden sich insgesamt 915 Passagiere und 458 Besatzungsmitglieder an Bord der „Viking Sky“. Auch zwei deutsche Frauen seien auf der Passagierliste.

Auch an Bord des Kreuzfahrtschiffes spielten sich dramatische Szenen ab. Zwar hatte die „Viking Sky“ zügig den Anker gesetzt, um ein weiteres Umhertreiben zu verhindern. Doch aufgrund des starken Wellengangs flogen Möbelstücke und andere Gegenstände umher. Passagiere wurden verletzt. Außerdem drang bereits gestern Abend Wasser in das Schiff ein, weshalb die wartenden Passagiere innerhalb des Kreuzfahrtschiffes von einem Deck zum anderen evakuiert werden mussten.

Rettungsschiff geriet ebenfalls in Seenot
Ein Frachtschiff war am Samstag Richtung „Viking Sky“ gefahren, um zu helfen. Doch das Schiff mit neun Besatzungsmitgliedern geriet selbst in Seenot. Auch dort fiel der Motor aus. Das Frachtschiff „Hagland Captain“ bekam in der rauen See sogar Schlagseite. Zwei der Rettungshubschrauber auf dem Weg zur „Viking Sky“ wurden daraufhin zum Frachtschiff beordert, um die dort gefangen Personen zu retten.

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Author
Sara Breitner