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Vorsicht vor Erdbeeren in diesem Sommer

Schlechte Nachrichten für Erdbeer-Fans: In diesem Sommer müssen Sie beim Kauf von Erdbeeren besonders vorsichtig sein. Eine Studie im Auftrag des BUND hat in 15 von 19 Erdbeerproben aus deutschen Supermärkten Gift gefunden. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Erdbeeren in diesem Sommer mit großer Sorgfalt auswählen sollten.

Bei Tests von Erdbeeren aus deutschen Supermärkten wie Aldi, Lidl und Rewe wurde eine bedenkliche Menge an Pestiziden und Fungiziden nachgewiesen. Diese können beim Verzehr sehr gefährlich sein, da sie das Hormonsystem stark beeinträchtigen können, was wiederum die Fortpflanzung negativ beeinflusst.

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) berichtet, dass in der Hälfte der Proben zwei oder mehr problematische Stoffe gefunden wurden. Drei Proben waren sogar mit insgesamt vier Stoffen kontaminiert. Dies sei höchst besorgniserregend, erklärt Corinna Hölzel, Pestizidexpertin beim BUND, da die Wechselwirkung zwischen Pestiziden deren toxische Wirkung verstärken kann.

Um sich zu schützen, sollten Verbraucher darauf achten, Bio-Erdbeeren zu kaufen, rät der BUND. Im ökologischen Landbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt. Der BUND hat auch eine Petition an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gestartet, in der er eine Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 fordert.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum man sich in diesem Sommer für heimische Bio-Erdbeeren entscheiden sollte: Die Lieferung von billigen Erdbeeren an (meist) deutsche Supermärkte zerstört aktiv Naturgebiete in Südspanien.

Sowohl der Verein Campact als auch der World Wildlife Fund haben Alarm geschlagen: Spanien erlebt gerade die trockenste Zeit seit Jahren, und der Anbau von billigen Erdbeeren für den Export verbraucht wertvolles Wasser, das illegal aus einem der wichtigsten Nationalparks Spaniens, dem Doñana-Nationalpark, abgepumpt wird. Wenn dies nicht gestoppt wird, entstehen irreparable Schäden.

Bisher haben sich mehr als 140.000 Kunden zu Wort gemeldet und fordern, dass die Supermärkte keine Erdbeeren aus Spanien mehr verkaufen. Ein Sprecher von Campact erklärt: “Wenn diese die Früchte nicht mehr abnehmen, bricht das Geschäft ein – und der Nationalpark hätte noch eine Chance”. Auch der WWF hat zu einem Boykott von “Dürre-Erdbeeren” aufgerufen.

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Kai Degner