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WHO registriert neue Coronavirus-Variante

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Mutation des Corona-Virus im Auge. Die neue Variante soll sich extrem schnell ausbreiten. Sie wurde zunächst in Süd-England entdeckt.

In London werden drastisch steigende Fallzahlen gemeldet, für die eine neue Variante des COVID-19-Erregers verantwortlich sein könnte. Dies vermutet der britische Gesundheitsminister Matt Hancock in einer Stellungnahme für die Bevölkerung. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei bereits informiert worden.

In Südengland seien inzwischen etwa 1000 Fälle mit der Virus-Mutation registriert worden und es scheint, als würde sie sich schneller verbreiten als das „alte“ Virus. Die Fälle seien in London, Kents, Hertfordshire und Teilen von Essex aufgetaucht.

Hancock betonte, dass es keinen Grund gebe „hysterisch zu werden“. Noch deute nichts darauf hin, dass die neue Virus-Variante gefährlicher sei als die Alte oder dass sie die Wirksamkeit der in England bereits begonnenen Impfungen gefährde. Man sehe zwar einen möglichen Zusammenhang mit dem rasanten Anstieg der Infektionen in Südengland, dies bedeute jedoch nicht, dass die neue Virusvariante eine schnellere Übertragung von Mensch zu Mensch verursache.

Tatsächlich hat sich das Virus Sars-CoV-2 seit seiner Verbreitung dieses Jahr bereits mehrmals verändert. In Europa sind bereits mehrere Mutationen im Umlauf, die sich nur durch sehr kleine Veränderungen im Erbgut unterscheiden. Im Sommer erkannten Experten, dass die meisten Neuinfektionen auf unserem Kontinent auf eine Variation des ersten Virus zurück zu führen seien. Man geht davon aus, dass die Mutation während der Reisewelle im Hochsommer in ganz Europa verbreitet wurde.

Im Sommer wie heute betraf die Mutation das sogenannte Spike-Protein an der Oberfläche des Virus. Dieser Teil auf der Virushülle beeinflusst die Andockfähigkeit an Zellen und die Reaktion des Immunsystems durch Antikörper. Impfungen basieren darauf, das Immunsystem auf eben jene Hüllproteine des Virus scharf zu machen, sodass der Körper direkt nach Infektion eine weitere Ausbreitung der Viren verhindern kann. „Es ist etwas, das wir im Auge behalten müssen“, sagte Professor Alan McNally von Birmingham-Universität auf Nachfrage des Senders BBC. Es würden enorme Anstrengungen unternommen, um die Variante zu charakterisieren und ihre Herkunft zu verstehen. „Es ist wichtig, diesen Virenstamm aus ruhiger und rationaler Perspektive zu betrachten, da dies eine normale Virus-Evolution ist. Wir erwarten, dass neue Varianten mit der Zeit auftauchen und kommen und gehen”, erläuterte McNally.

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Alexander Grünstedt