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Zug aus München verunglückt, mehrere Tote

Nahe der bayrischen Grenze ereignete sich ein schweres Zugunglück bei dem zwei Züge kollidierten. Die Polizei meldet Dutzende Verletzte und mindestens drei Todesopfer.

Ein im Hauptbahnhof München gestarteter Zug ist in Tschechien mit einem weiteren Zug zusammengestoßen. Nach ersten Informationen am Mittwochmittag gibt es mindestens drei Todesopfer zu beklagen. Die ARD berichtet, dass es sich dabei um die Lokführer der beiden Triebwagen und eine Frau aus dem tschechischen Zug handelt.

Der Zug aus Deutschland war ein Privatbahn-Express der Länderbahn (alex). Er hätte mit wenigen Zwischenstopps von München nach Prag fahren sollen. Bei dem zweiten Fahrzeug handelt es sich um eine tschechische Regionalbahn, die zwischen Pilsen und Domazlice verkehrt.

Der tschechische Verkehrsminister machte sich zeitnah auf den Weg des Unglücksorts und ließ mitteilen: „Die Situation ist ernst“. Nach Informationen der Agentur CTK wurden 38 Menschen verletzt, sieben davon lebensgefährlich. Die ARD berichtet über 30 Verletzte und 10 in kritischem Zustand. Eine vermisste Person wird in den Trümmern gesucht. Viele Fahrgäste stehen unter Schock und sind traumatisiert. Sie mussten teilweise vor Ort psychologisch betreut werden.

Offenbar hat der Express des privaten, deutschen Anbieters ein Haltesignal überfahren und ist im weiteren Verlauf der Strecke dann mit der Regionalbahn kollidiert.

Der Unfall erinnert an einen Vorfall vor einem Jahr. Damals waren auf eingleisiger Strecke im Erzgebirge zwei Züge frontal kollidiert. Zwei Menschen waren ums Leben gekommen, darunter ein 49-jähriger Deutscher aus der Region.

Erst vor sechs Wochen hat die tschechische Polizei die Ermittlungen zu jener Kollision eingestellt. Das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen ist Menschliches Versagen. Die Schuld wurde einem der Triebwagenführer zugesprochen. Dieser habe seine Abfahrt nicht gemeldet und sei zu früh losgefahren, sodass der andere Zug nicht mehr vorbeifahren konnte. Der Lokführer habe sich demnach nicht an die Vorschriften gehalten.

Der tschechische Schienennetzbetreiber steht schon lange in der Kritik, dass die Sicherheitstechnik veraltet sei. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Karl-Peter Naumann, der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn erklärte auf Rückfrage der ARD, dass es auf Tschechischen Schienen keine Mechanismen für Zwangsbremsungen gebe. Solche Vorrichtungen würden sicherstellen, dass Züge niemals ungebremst kollidieren, oder Zusammenstöße gar komplett verhindern.

Das tschechische Schienennetz wird staatlich in Stand gehalten. Der Zugverkehr jedoch wird von vielen Privatunternehmen, die miteinander im Wettbewerb stehen, betrieben.

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  • "dass es auf Tschechischen Schienen keine Mechanismen für Zwangsbremsungen gebe"
    Und das auf eingleisiger Strecke? Unfassbar!

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Jerry Heiniken