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Gysi wünscht sich Vermittlerrolle Deutschlands im Ukraine-Konflikt

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der außenpolitische Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, hat sich für eine Vermittlerrolle Deutschlands im Ukraine-Konflikt ausgesprochen. "Ich glaube aufgrund unserer Geschichte ist das sogar historisch notwendig. Gerade wir müssten im Konflikt mit Russland vermitteln", sagte er dem Sender Phoenix am Mittwoch.

Er habe seine Zweifel, ob die neue Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das auch wolle. "Vielleicht will es ja Scholz und vielleicht macht er etwas mehr Außenpolitik. Wir werden es erleben." Gysi schlug vor, mit der Ukraine "zu irgendeinem Zeitpunkt" Verhandlungen über einen Beitritt zur EU aufzunehmen. "Noch nie ist Russland in ein EU-Land eingedrungen, solche Beitrittsverhandlungen können nützen", so der prominente Linken-Politiker. Wenn die Ukraine in die NATO aufgenommen werden würde, stünde die NATO direkt an der Grenze zu Russland. "Ich glaube, da ist die rote Linie überschritten", sagte Gysi. Er hoffe, dass US-Präsident Biden und der russische Präsident Putin sich genau darüber unterhalten haben, "wo sozusagen die Nerv-Grenze" liege. Es gebe Grenzen, die man nicht überschreiten dürfe. So wie damals der frühere russische Führer Kruschtschow die für Kuba bestimmten Schiffe mit Atomraketen auf Druck von US-Präsident Kennedy habe umkehren lassen, "sollten wir nicht zu weit gehen bei der Einkreisung Russlands, weil sie das missverstehen", so Gysi.

Foto: Gregor Gysi, über dts Nachrichtenagentur

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  • Wo gibt es eine Trennung von EU und NATO? Es gibt NATO-Länder, die nicht EU-Länder sind, aber deren Eintritt vorbereitet wurde und/oder vorbereitet wird. So z.B. Norwegen und die Türkei. So wie einst versprochen, keine Osterweiterung der NATO durchzuführen und diese dann doch schon wenige Jahre nach diesem Versprechen Realität wurde, wird ein Versprechen die NATO in einem EU-Land Ukraine dauerhaft zu unterlassen nicht glaubwürdig sein können. Ein Vermittlungsversuch mit diesem Ansatz muß scheitern. Wir habe in Deutschland für solche Situationen eine Sprichwort: "Wer einmal ...". Im Russischen gibt es ein ähnliches Sprichwort. Russland ist in diesem Punkt das "gebrannte Kind" und wird die Finger von solchen Angeboten lassen.

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dts