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Marburger Bund warnt vor übereilten Corona-Lockerungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor den Bund-Länder-Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Pandemie warnen Ärztevertreter vor übereilten Lockerungen der Corona-Auflagen. "Die Öffnungen sollten langsam und stufenweise erfolgen. Es ist wichtig, Folgewirkungen abzuwarten, bevor man den nächsten Schritt macht", sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

Zur Begründung verwies Johna auf die Gefahr einer dritten Infektionswelle, die durch hochansteckende Varianten des Coronavirus ausgelöst werde. Dies betreffe nicht nur ältere Patienten, "auch jüngere, insbesondere Risikopatienten, sind gefährdet". Solange die Impfkampagne schleppend vorankomme, seien "nach wie vor Millionen von Risikopatienten" einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt. "Wir reden hier von einem Viertel der Bevölkerung", verdeutliche Johna. Sollte die dritte Welle vergleichsweise ungebremst auf diese Menschen treffen, komme es zwangsläufig wieder zu einem Anstieg der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Johna plädierte dafür, Öffnungsschritte mit einer deutlichen Ausweitung der Test zu verbinden. "Jedem positiven Schnelltest sollte rasch auch ein PCR-Test folgen, um falsch-positive Ergebnisse auszuschließen und den für die Infektion verantwortlichen Virustyp festzustellen", sagte die Vorsitzende. Sie mahnte, es gehe darum, die Zeit bis zur massenhaften Impfung aller Impfwilligen zu überbrücken. "Mit Vorsicht und sehr viel Disziplin bei der Befolgung der Hygienemaßnahmen könnte das gelingen", sagte die Verbandschefin.

Foto: Wegen Coronakrise geschlossener Laden, über dts Nachrichtenagentur

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dts