Kategorien: Politik

Naturschützer kritisieren Grünen-Minister beim Windkraftausbau

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Naturschutzorganisation Nabu hat scharfe Kritik an den Regierungsplänen für eine Überarbeitung des Bundesnaturschutzgesetzes geübt, mit denen Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) den Windkraftausbau an Land ankurbeln wollen. "Der vorgelegte Entwurf zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes wird dem selbstgesetzten Anspruch, den Artenschutz und den beschleunigten Ausbau der Windenergie zu vereinen, nicht gerecht", heißt es in der Stellungnahme des Nabu im Rahmen der Verbändebeteiligung im Gesetzgebungsprozess, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten. "Der Nabu begrüßt die Bemühungen, die Energiewende zu beschleunigen, um die Klimaziele einzuhalten. Es ist gut und wichtig, dass wir nach vielen Jahren des Stillstands jetzt politisches Handeln sehen", räumen die Umweltschützer zwar ein, listen in der Folge aber eine ganze Reihe von Kritikpunkten auf.

So seien bei dem Versuch, Genehmigungsverfahren zu standardisieren "Pauschalannahmen ohne wissenschaftliche Grundlage" hinsichtlich des Tötungs- und Verletzungsrisikos von Vögeln getroffen worden, wodurch es zu einer "deutlichen Absenkung des Artenschutzrechtes" komme. "Einige der geplanten Änderungen stehen zudem im Konflikt mit geltendem Europarecht und würden so zu neuen Rechtsunsicherheiten führen", heißt es weiter. Den Artenschutz aufzuweichen und Regelungen konträr zu europäischem Recht zu beschließen, stünde einer Beschleunigung des Windenergieausbaus direkt entgegen, argumentiert der Nabu. "Es kann nicht im Interesse der Koalitionäre sein, dass durch vermehrte Rechtsstreitigkeiten der von ihnen angestrebte ambitionierte Ausbau der erneuerbaren Energien ins Stocken kommt", betonen die Umweltschützer. "Die Klimakrise steht nicht für sich allein, sie steht in einem symbiotischen Verhältnis mit der der Naturkrise", sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger dem RND. "Beide Krisen befeuern sich wechselseitig. Wir gewinnen nichts, wenn wir nur eine bearbeiten, da auch die Lösungen nur Wirkung entfalten, wenn diese Wechselwirkungen berücksichtigt werden", so Krüger weiter. "Das bedeutet, die Aufgabenstellung ist größer als der derzeit vorliegende Gesetzesvorschlag."

Foto: Windräder, über dts Nachrichtenagentur

Kommentare anzeigen

  • obiges Foto ist mit absoluter Sicherheit eine extrem schlecht gemachte Fotomontage. Wer mit solchen betrügerischen Mitteln Sympathie für seine Argumente erreichen will, hat dies offenbar nötig und ist schon deshalb abzulehnen. Mir gefallen jedenfalls Windparks besser als Kohlegruben, die das Microklima und die Bodenfeuchtigkeit sehr negativ beeinflussen. Und auch die danach entstehenden Seenlandschaften beeinflussen dies nicht nur positiv. Durch sie wird die Wolkenbildung verstärkt, die dann andern Ortes abregnen, auch mit Blitz und Hagel. All diese Probleme bringen Windräder nicht. Sie sind eine der ältesten Formen der Energiegewinnung, die letztlich aus der Sonne kommt. Bitt bedenkt den Energieerhaltungssatz: "Energie kann nicht verloren gehen und nicht gewonnen werden, sondern sie kann nur umgeformt werden."

  • Ich verstehe nicht warum nicht die Flächen von Braunkohletagebauen verwendet werden zum Erstellen von Energieparks? Die Flächen wurden den Besitzern doch schon abgekauft, es bestehen keinerlei Nutzungsrechte. Auf den Flächen können im großen Stil Windkraftanlagen errichtet werden und gleichzeitig wird die gesamte Fläche noch zur Nutzung von Solarenergie verwendet.

    • Das erscheint logisch aber, was sind das für Flächen? Entweder sie liegen tief und laufen voll Wasser. So entsteht das "Neuseenland" dessen Untergrund dann nicht fest genug ist ein entsprechend hohes Windrad mit den daran entstehenden Kräften zu halten, oder es sind Mondlandschaften aus Abraum, konkret dem einstigen "Deckgebirge", die sich erst Jahrzehnte setzen müssen um ausreichende Festigkeit für solche eine Bebauung zu bekommen. Der Bau der A 38 durch solch eine Landschaft hat die Probleme gezeigt, die solch ein loser Untergrund bereitet. Und das war nur eine Straße mit viel weniger Ansprüchen an den Untergrund als sie ein Windrad mit über 100m Höhe hat. Das nächste Problem ist die "Winderwartung" an einem Windradstandort, die bei den meisten Tagebaurestlandschaften aus topographischen Gründen meist niedrig sind. Eine große freie Fläche ist noch kein Grund für eine gute Windausbeute. Gute Ausbeute bieten Flächen, die in die Hauptwindrichtung abfallen oder Bergkuppen. Und eben auf solchen standen früher mal die Windmühlen. An der Küste sorgen die Flut und die Temperaturunterschiede zwischen Land und Wasser für auflandigem Wind und sichern so eine brauchbare bis gute Windausbeute.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
dts