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Bayer-Chef will Kulturwandel in Europa

Leverkusen (dts Nachrichtenagentur) – Bayer-Vorstandschef Werner Baumann hat davor gewarnt, Globalisierung und Wettbewerb vor allem als Bedrohung und nicht als Wohlstandsfaktor zu begreifen. “Als Folge der Technologie-Skepsis ist Europa im Begriff, als Innovationsstandort den Anschluss zu verlieren und die technische Entwicklung in vielen Bereichen anderen zu überlassen”, schreibt Baumann in einem Gastbeitrag für das “Handelsblatt” (Montagsausgabe). “Machen wir uns nichts vor, die digitale Zukunft wird schon seit Jahren in Kalifornien gemacht. Und auch bei der Künstlichen Intelligenz, dem nächsten großen Schub für die Digitalisierung, wird Europa gerade von den USA und China abgehängt.”

Was Europa am meisten brauche, sei ein Kulturwandel, ein Umdenken. Weg von der verzagten Fixierung auf etwaige Risiken, hin zu einer mutigen, zupackenden Kultur der Chancen und der Möglichkeiten. Baumann schließt sich damit der Kritik von Industriechefs an, die in Deutschland und Europa Naivität und einen Mangel an Visionen in Europa beklagen. “China hat eine Vision für seine Zukunft, Amerika hat eine. Aber in Europa wissen wir nicht, wo wir in zehn Jahren sein wollen”, sagte etwa der Chef des europäischen Unternehmerverbands Business Europe, Pierre Gattaz, der “Bild am Sonntag”. Nach Meinung von Baumann hat sich “in der Europäischen Union mittlerweile eine Haltung breitgemacht, die Zukunft allzu oft eher verhindert als möglich macht”. Eine Haltung, die Globalisierung und Wettbewerb nicht als Impulsgeber und Wohlstandsfaktor sehe, sondern als Bedrohung. “Die mehr danach strebt, Erreichtes zu verteidigen, als Neues zu wagen. Eine Haltung, die weniger fragt: Was kann man damit machen? Sondern vor allem: Was kann dabei schiefgehen?”, schreibt Baumann.

Foto: Bayer, über dts Nachrichtenagentur

Kommentare anzeigen

  • Herr Baumann möchte wohl seinen Fehlkauf mit Monsanto rechtfertigen und die Skepsis in Europa gegenüber seiner Zukunftsvision mit Glyphosat und Genmanipulation für sein finanzielles Desaster verantwortlich machen.
    Ein gewisses Abwarten und Abwägen gegenüber jeder neuen Technologie erscheint durchaus angemessen, denn die Jubelchöre sollen den Blick auf unangenehme Begleiterscheinungen verschleiern.
    Nicht alles was technologisch machbar ist, ist für die Menschheit von Vorteil. Die Nachteile werden oft erst nach sehr langen Zeiträumen offenbar; siehe Überdüngung, Pestizidbelastung, Wachstumshormone, Vermüllung der Umwelt mit nicht abbaubaren Kunststoffen, Kohlenstoffdioxid Anstieg und etliche mehr.
    Es darf nicht vergessen werden, dass der technologische Fortschritt auch Segen für einen Teil der Weltbevölkerung gewesen ist, wie Erfindungen, der Dampfmaschine, der Elektrizität und viele Errungenschaften der modernen Physik, Chemie, Pharmarzie und Medizin.
    Nur gibt bei den zuletzt genannten auch langfristig gesehen Nachteile, wie das gewollte oder ungewollte Freisetzen und Ausbringen von Produkten und Strahlung der Chemie, Pharmazie und Physik. Zwar führen Agrarchemie, Pharmazie und Medizin zu besserer Ernährung und Gesundheit der gesamten Menschheit, sie führen aber in Konsequenz zu einem rasanten Anstieg der Weltbevölkerung mit irgendwann unabsehbaren Konsequenzen in der Zukunft.
    Daran gesehen führen die Aussagen in der Bibel : Macht die Erde euch untertan bzw. wachset und vermehret euch : direkt in die Katastrophe -zwar noch weit in der Zukunft aber realistisch.
    Der alte lateinische Spruch quidquid agas... usw. übersetzt:
    Was auch immer du tust, achte stets das Ergebnis bzw. Ende.
    hat für die Menschheit mehr Bedeutung, als je zuvor. Nur vernebelt die Gier der Menschen den Blick auf das Wesentliche.
    Einem alten Indianerhäuptling im ausgehenden 19ten Jahrhundert wird der folgenden Spruch zugeschrieben, der wohl zeitlos ist: Erst wenn der letzte Baum gefällt ist und der letzte Fisch gefangen ist , dann, erst dann wird der weiße Mann begreifen, dass man Geld nicht essen kann.

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dts