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Statistisches Bundesamt bestätigt sinkende Immobilienpreise

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Erstmals seit über zehn Jahren bestätigt nun auch das Statistische Bundesamt sinkende Immobilienpreise, nachdem andere Datenanbieter den Rückgang bereits seit Monaten feststellen. Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) sind nach Angaben der Behörde im vierten Quartal 2022 um durchschnittlich 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. Davor hatte es zuletzt im 4. Quartal 2010 einen Preisrückgang gegeben, damals um 0,5 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2009.

Noch stärker als im 4. Quartal 2022 hatten sich die Kaufpreise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser zuletzt im 1. Quartal 2007 verringert (-3,8 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2006). Im Vergleich zum 3. Quartal 2022 waren Wohnimmobilien im 4. Quartal 2022 durchschnittlich 5,0 Prozent günstiger. Ausschlaggebend für den Rückgang der Kaufpreise dürfe eine gesunkene Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation sein, so die Behörde. Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen waren im 4. Quartal 2022 größtenteils Preisrückgänge zu verzeichnen. Dabei sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stärker als die Preise für Eigentumswohnungen. So gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser beispielsweise in den kreisfreien Großstädten um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück, während die Preise für Eigentumswohnungen in diesen Städten lediglich um 1,0 Prozent abnahmen. In den dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren Ein- und Zweifamilienhäuser 5,5 Prozent günstiger als im 4. Quartal 2021, Eigentumswohnungen waren dagegen sogar 0,1 Prozent teurer als im Vorjahresquartal. In den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,9 Prozent zurück, für Wohnungen musste 1,6 Prozent weniger gezahlt werden, so die Statistiker. Im Jahresdurchschnitt 2022 stiegen die Preise für Wohnimmobilien aufgrund der Zuwächse in den ersten drei Quartalen insgesamt um 5,3 Prozent gegenüber 2021. Im Jahr 2021 waren die Preise für Wohnimmobilien mit +11,5 Prozent so stark gestiegen wie noch nie gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Mit der aktuellen Veröffentlichung wurde das Ergebnis des 3. Quartals 2022 für den bundesweiten Häuserpreisindex um 0,6 Prozentpunkte nach unten revidiert (vorläufiger Wert: +4,9 Prozent zum Vorjahresquartal, revidierter Wert: +4,3 Prozent), so das Bundesamt.

Foto: Wohnhäuser, über dts Nachrichtenagentur

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  • Mag sein, dass die Immobilienpreise etwas sinken. Durch die hohen Energiekosten werden die Mieter zusätzlich belastet.Die Nebenkosten werden erheblich steigen.
    Bauanträge gehen wegen der höheren Zinsen zurück.
    Wenn weniger gebaut wird, entspannt sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt eher nicht.
    Die wenigsten die eine Wohnung suchen, wollen oder können sich kein Haus kaufen.
    Hinzu kommt, dass Mieter eher in Städten eine Wohnung suchen, als auf dem Land.

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dts