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Mundspülung kann gefährliche Krankheit anzeigen

Neue Forschungen zeigen, dass eine simple Mundspülung mehr über unsere Gesundheit enthüllen kann, als wir je gedacht hätten.

Die menschliche Mundhöhle ist täglich mit zahlreichen Krankheitserregern, darunter Viren und Bakterien, konfrontiert. Wenn diese Mikroorganismen in unsere Blutbahn gelangen, können sie schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen, einschließlich Diabetes, Gefäßverkalkung und in extremen Fällen sogar Herzinfarkte.

Eine kürzlich in der Fachzeitschrift “Frontiers in Oral Health” veröffentlichte Studie aus Kanada bietet nun neue Einblicke in die Bedeutung des Mundes als Frühwarnsystem für das Herz. Die Forscher ließen die Studienteilnehmer eine Kochsalzlösung verwenden, um ihren Mund auszuspülen und anschließend den Speichel zu analysieren.

Das überraschende Ergebnis: Eine hohe Konzentration weißer Blutkörperchen im Mund könnte die flussvermittelte Vasodilatation (FMD) beeinträchtigen. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Blutgefäße sich nicht mehr so gut erweitern können, was letztlich die Durchblutung beeinträchtigt und das Risiko für Herzerkrankungen erhöht.

Hinter dem Anstieg weißer Blutkörperchen kann eine Entzündung des Zahnfleisches, auch als Parodontitis bekannt, stecken, erklärte Dr. Trevor King, Kardiologe an der Universität Mount Royal in Kanada. Interessanterweise wurde Parodontitis, von der in Deutschland etwa 35 Millionen Menschen betroffen sind, bereits in vorherigen Untersuchungen mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Und das Tückische: Parodontitis entwickelt sich oft unbemerkt, da sie schleichend und ohne Schmerzen auftritt.

Laut Dr. King ist besonders beunruhigend, dass “sogar bei jungen, gesunden Erwachsenen eine geringfügige Entzündung im Mundraum ernsthafte Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben kann”.

Dieser innovative Forschungsansatz könnte bedeuten, dass die Mundspülung bald zu einem festen Bestandteil von Routineuntersuchungen bei Zahnärzten und Allgemeinmedizinern wird, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu identifizieren und anzugehen.

“Erkenntnisse über die Beziehung zwischen Mundgesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, selbst bei jungen, gesunden Menschen, könnten zu einem umfassenderen gesundheitlichen Ansatz führen”, betont das Forscherteam.

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Jerry Heiniken