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Neue Corona-Variante ist viel infektiöser

Forscher aus den USA hatten bereits im April gemeldet, dass es eine Variante des Coronavirus gibt, die noch mehr Zellen infizieren könne als die eigentliche Urform, wie sie in China aufgetreten war. Die Wissenschaftler haben nun nach Kritik ihre Ergebnisse mit weiteren Untersuchungen untermauert.

Die momentan herrschende Variante des Coronavirus ist einer Studie zufolge in der Lage, menschliche Zellen leichter zu befallen als die ursprüngliche Variante aus China. In der Fachzeitschrift „Cell“ wurde die Studie am Donnerstag veröffentlicht und besagt, dass das Virus inzwischen mutiert sei und damit ansteckender ist als in der aufgetretenen Urform. Unklar ist aber, ob es dadurch für den Menschen gefährlicher ist.

Für diese Studie hatten sich Forscher des Los Alamos National Laboratory in New Mexico und der Duke Universität in North Carolina mit einer Forschungsgruppe der britischen Universität Sheffield zusammengeschlossen. In der Folge analysierten Sie die Genom-Sequenzen von Sars-CoV-2 und fanden dabei bereits im April heraus, dass durch eine einzige aber entscheidende Änderung bei einem Protein die Virus-Variante D614G unter Laborbedingungen mehr Zellen infiziert.

An der ersten Studie war Kritik laut geworden und „Cell“ forderte weitere Untersuchungen, die die Forscher nun lieferten. Die Daten von 999 britischen Patienten, die wegen Covid-19 im Krankenhaus waren, wurden dabei unter anderem analysiert. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass jene Patienten, die mit der Variante D416G infiziert waren, mehr Viruspartikel in sich trugen. Am Schweregrad der Krankheit hat sich allerdings nichts geändert.

Bestätigung der These steht noch aus

Drei bis sechs Mal höher war in den Labortest die Fähigkeit der Virusvariante, menschliche Zellen zu befallen. Die an dem Experiment beteiligte Forscherin Erica Ollmann Saphire vom La Jolla Institute for Immunology sagte dazu: “Es sieht so aus, als handelte es sich um ein leistungsfähigeres Virus.“

Gegenüber dem Fachblatt “Journal of the American Medical Association” kommentierte der US-Präsidentenberater Anthony Fauci die Ergebnisse der Studie so: „Ich glaube, die Daten zeigen, dass sich das Virus durch die Mutation besser replizieren kann und möglicherweise eine hohe Viruslast mit sich bringt”. Gleichzeitig fehle aber noch die Bestätigung der These. Auch sei noch nicht gesichert, ob durch diese Variante schwerere Erkrankungen ausgelöst werden oder nicht.

Der Virologe Nathan Grubaugh von der Yale School of Public Health schrieb in einem Kommentar, Fakt sei, “die neue Variante ist nun die Pandemie”. Dadurch ändere sich aber für die Menschen nur wenig. Die Entwicklung eine Medikaments oder eine Impfstoffs beeinflusse die Entwicklung solcher sicher, aber “rechnen wir nicht damit, dass D614G unsere Kontrollmaßnahmen ändern oder die einzelnen Infektionen verschlimmern wird.”

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Author
Jerry Heiniken