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Ärzte schlagen Alarm: Antibiotika versagen weltweit

Dieses Super-Bakterium breitet sich rasant weltweit aus. Wissenschaftler auf der ganzen Welt wollen nun herausfinden, wie multiresistente Keime entstehen, wie ihre Verbreitungswege sind und als Wichtigstes: wie können sie bekämpft werden.

Jetzt ist es zu einem Teilerfolg gekommen. Wissenschaftler von der Universität Newcastle (Großbritannien) haben auf der norwegischen Insel Spitzbergen gefährliche multiresistente Keime entdeckt. Bei den entdeckten Super-Bakterium, das gegen Antibiotika resistent ist, handelt es sich um einen ursprünglich aus Indien stammenden Erreger. Besonders besorgniserregend ist die Geschwindigkeit und Fläche, mit der sich die Bakterien ausbreiten.

Die Forscher beschrieben, dass dieses Super-Bakterium vor acht Jahren in einem Krankenhaus entdeckt wurde, später dann im Grundwasser von indischen Städten. Besondere Sorge bereitet den Wissenschaftlern, dass in drei Jahren eine Strecke bis nach Spitzbergen zurückgelegt wurde. Dies ist eine Entfernung von rund 12.000 Kilometern.

Erreger können globale Gesundheitskrise beschleunigen

Noch ist es unklar, wie genau diese multiresistenten Keime bis in die Arktis vordringen konnten. Die Wissenschaftler verfolgen die Theorie, das die Erreger vermutlich durch Zugvögel mit der Nahrung aufgenommen wurden. Durch den Zug in Richtung Norden brachten diese die Bakterien dann bis nach Spitzbergen. Es zeige sich durch diesen Fund, dass sich Antibiotikaresistenzen noch viel schneller ausbreiten, als bisher angenommen. Dies kann nach Angaben der Forscher eine globale Gesundheitskrise massiv beschleunigen.

Verbreitung der Bakterien ist besorgniserregend

Die Wissenschaftler der Universität Newcastle fanden insgesamt 131 Gene, denen ein Zusammenhang mit Multiresistenzen nachgesagt wird. Besonders häufig war unter den gefundenen Bakterien eines namens NDM-1. Dieses taucht immer wieder im Zusammenhang mit schwerwiegenden Infektionen in Krankenhäusern auf, unter anderem bei Lungenentzündungen. Diese enden besonders häufig tödlich. Und diese Keime werden aktuell immer gefährlicher. Mehr als 33.000 Menschen starben letzten Zahlen aus dem Jahr 2015 zufolge jährlich an einer Infektion mit den Superkeimen in Europa. Das Fachblatt „Lancet Infectious Diseases“ veröffentlichte diese Angaben kürzlich. In Deutschland starben demnach 2015 etwa 2400 Menschen an Super-Bakterien.

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Jerry Heiniken