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Aida-Schiff in Cruise Skandal: Kreuzfahrt des Lebens abgesagt

Eigentlich sollte es die Kreuzfahrt des Lebens werden. Hoffnungsvolle Passagiere sollten drei Jahre auf hoher See verbringen, um die Welt zu erkunden und alles zum Preis für normale Lebenshaltungskosten. Jetzt ist aber der Traum für Hunderte von Kreuzfahrtpassagiere aus. Eine Woche vor der geplanten Abreise musste die türkische Kreuzfahrtgesellschaft Life at Sea allen ihren Kunden mitteilen, dass sie überhaupt kein Schiff hat, mit dem sie das Abenteuer vornehmen könnte.   

Die Life at Sea-Muttergesellschaft Miray hatte eigentlich geplant, das Kreuzschiff AIDAaura von der deutschen Gesellschaft Aida zu übernehmen. Die AIDAura sollte in MV Lara umgetauft werden und war seit September in Bremerhaven unter Renovation, um bald ihr neues Leben unter türkischer Flagge zu beginnen.  

Miray hatte in diesem Zusammenhang ein Start-up gegründet, das Investoren aus der ganzen Welt anziehen sollte, um die 50 Millionen US-Dollars für das Kreuzfahrtschiff zusammenzubekommen. Die Investoren haben sich aber als zurückhaltend erwiesen. Der Hauptgrund für die mangelnden Investitionen soll laut Mirays Geschäftsführer Vedat Ugurlu der Krieg im Nahen Osten sein. Stattdessen gab eine griechische Reederei letzte Woche bekannt, dass sie das Kreuzschiff von AIDA gekauft haben und ab Frühjahr 2024 als Celestyal Discovery auf neue Kreuzfahrten schickt. 

Die Nachricht schockierte Hunderte von Life at Sea-Kunden, die bereits ihre Anreise begonnen hatten und im Augenblick in Hotels in Istanbul und Amsterdam sitzen. Die meisten der hoffnungsvollen Passagiere haben bereits ihre Häuser verkauft oder anderweitig vermietet und wissen jetzt nicht, wo sie hingehen sollen. 

Miray gab bekannt, dass sie das Geld zurückerstatten werden, aber nur in Ratenzahlungen bis Februar 2024. Passagiertickets für die dreijährige Cruise for Life kosteten bis zu 100,000 US-Dollar. Miray besitzt ein kleineres Kreuzfahrtschiff, die MV Gemini, das die Passagiere aufnehmen könnte. Das Schiff ist aber im Augenblick in eine Verleumdungsklage verwickelt, nachdem ehemalige Mitarbeiter von Miray das Schiff als vollständig seeuntüchtig bezeichnet hatten. 

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Alexander Grünstedt