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Beliebtes Inselparadies ruft Umwelt-Notstand aus

Die Trauminsel Mauritius gilt als Urlaubsparadies für jene, die sich etwas Besonderes gönnen wollen. Doch nun droht dem schönen Fleckchen eine Umweltkatastrophe der dramatischsten Art, da ein Frachter kurz vor der Küste auf Grund gelaufen ist und Öl verliert.

Die Behörden und tausende Helfer versuchen aktuell die Katastrophe abzumildern. Einer der Öltanks ist bereits gerissen und gibt kontinuierlich Öl in den Ozean ab. Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF) sagt: „Es kann zu weiteren Rissen kommen. Ich befürchte, dass es schlimmer wird.“
Sunil Dowarkasing wohnt auf der Insel und ist verzweifelt: „Die ganze Lagune ist voller Öl. Das Öl hat das Ufer erreicht. Überall ist eine massive Verschmutzung. Es wird Jahre dauern, bis es wieder so wird, wie es einmal war. Oder es wird nie wieder so werden.“

Das Schiff, das den Namen „Wakashio“ trägt, war ohne Fracht auf dem Weg nach Brasilien gewesen und bereits vor zwei Wochen vor Mauritius auf Grund gelaufen. Als das Unglück passierte soll es noch rund 200 Tonnen Diesel sowie 3800 Tonnen Schweröl an Bord gehabt haben.

Genauer gesagt liegt der verunglückte Frachter mitten in einem reichhaltigen Naturgebiet an der Ostküste der Hauptinsel vor dem Ort Mahébourg. In der Nähe des Wracks befinden sich zwei Schutzgebiete und eine kleine Insel, die ein Vorbild für Naturschutz und Biodiversität ist.

Nachdem die Regierung den Umwelt-Notstand ausgerufen hatte und um Hilfe von anderen Ländern bat, sicherere Frankreich seine Hilfe bereits zu. Man werde ein Flugzeug und ein Marineschiff mit Experten und Material aus La Réunion schicken, teilte der Präfekt der Insel mit.

Umweltschützer weltweit sind sehr besorgt über die Auswirkungen dieses Desasters. „Ich habe tote Fische gesehen und Krabben, die von dem Öl bedeckt sind.“ Die Lagune sei in den vergangenen Jahren mit viel Arbeit wiederhergestellt worden. Die Katastrophe mache „20 Jahre der Restauration zunichte“, erklärt Tatayah.

Ermittlungen sollen nun klären, wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Tatayah zufolge hätte das Schiff nie so nah an das Festland herankommen dürfen. In den vergangenen fünf Jahren war es bereits zu vier Schiffsunglücken gekommen, zwei davon in der Nähe des jetzigen.

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Alexander Grünstedt