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Besonders gefährdet sind Kinder! Behörde warnt vor Krebsgefahr in beliebtem Hausmittel

Er gilt als verdauungsfördernd und fast jeder hat ihn im Schrank stehen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) warnt nun aber dringlich vor der Anwendung. Familien sollten dieses Hausmittel nur eingeschränkt nutzen und absolut gar nicht sollte es Kleinkindern und Babys verabreicht werden!

Noch heute raten Hebammen zu diesem Hausmittel, wenn es um Verdauungsstörungen bei Babys und Kleinkindern geht. Und auch Erwachsene greifen gerne mal zu diesem Tee, um den Bauch zu beruhigen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) warnt jedoch vor einem nicht unerheblichen Krebsrisiko durch den kanzerogenen Stoff Estragol, der in Fenchel enthalten ist. Kinder unter 4 Jahren sollten daher gar keinen Fencheltee erhalten und auch größere Kinder nur sehr selten!

Krebsrisiko von Fencheltee neu bewertet
Schon seit einigen Jahren ist die kanzerogene Wirkung von Estragol bekannt. Das Krebsrisiko von Fencheltee wurde nach aktuellen Tierversuchen nun aber neu bewertet. In aktuellen Versuchen wurde diese erneut bestätigt. Für die EMA waren die Ergebnisse Anlass genug, die Richtlinie neu zu formulieren. Demnach sei Fencheltee für Kleinkinder sowie Schwangere und Stillende absolut tabu! Der Grund: Der Estragol-Gehalt in Fencheltees schwankt stark. Außerdem ist Fenchel bereits in vielen anderen Nahrungsmitteln enthalten. So könne für kleine Kinder schnell eine kritische Dosis erreicht werden, erläuterte das Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der EMA.

„Die Verwendung von Estragol-haltigen Lebensmitteln bei schwangeren und stillenden Frauen wird nicht empfohlen, wenn die tägliche Estragol-Aufnahme den Richtwert von 0,05 mg/Person pro Tag überschreitet, es sei denn, eine Risikobewertung auf der Grundlage angemessener Sicherheitsdaten rechtfertigt etwas anderes“, lautet der Hinweis des Komitees. Auch Kinder unter 11 Jahren sollten Fencheltee nur zurückhaltend konsumieren.

Der im Fenchel enthaltende Stoff Estragol gehört zu den Phenylpropanoiden und dient der Pflanze als natürliches Schutzmittel gegen Fraßfeinde. Er kommt auch in Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss und Lemongras vor, sowie in Avocado und Pinien. Die kanzerogene Wirkung ist aus Tierversuchen schon lange bekannt, wurde jedoch bisher als geringfügig eingestuft, weil eine hohe Dosierung notwendig ist, um diese Wirkung zu erzeugen. Für Erwachsene gilt das Krebsrisiko durch diese Pflanzen weiterhin als vernachlässigbar. Eine tägliche Kur mit Fencheltee oder anderen Estragol-haltigen Gewürzen sollte jedoch nicht länger als 14 Tage am Stück erfolgen. Für Kinder wurde das Risiko aufgrund der aktuellen Studienlage nun sogar deutlich höher bewertet.

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Sara Breitner