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Besucher müssen Löwenangriff im Leipziger Zoo mit ansehen

Schockmomente im Zoo Leipzig: Durch den Fehler eines Tierpflegers mussten Besucher mit ansehen, wie die Löwen einen Zebra-Zuchthengst zerfleischten. Das Tier war “aussortiert” und daher den Raubkatzen zum Fraß vorgeworfen worden.

Eigentlich hätten die Zoobesucher das gar nicht mitbekommen sollen, aber der zuständige Tierpfleger hatte vergessen, eine Schiebetüre zu schließen.

Zebrahengst “Franz” war 2020 in den Leipziger Zoo gekommen und sollte dort fleißig für Nachwuchs sorgen, was er auch tat. Jetzt, drei Jahre später, wurde das Tier jedoch ausgemustert und erschossen. Soweit ein normales Vorgehen in einem Zoo. “Franz” wurde anschließend an die Löwen verfüttert, doch durch einen Fehler des zuständigen Tierpflegers – niemand geringerem als TV-Star Jörg Gräser – zerrten die Raubkatzen den Kadaver in den öffentlich einsehbaren Bereich. Die geschockten Besucher mussten zusehen, wie “Franz” nach und nach zerlegt wurde.

Eine entsetzte Mutter filmte die Szene und beschwerte sich später beim Leipziger Zoo. Ein Sprecher rechtfertigte das Geschehene: „Der Zebrahengst ist auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms aus der Zucht ausgeschieden und konnte nicht in der Herde verbleiben. Die Entscheidung wurde nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung aller Optionen, zu der auch die Abgabe an eine geeignete Haltung zählte, getroffen. Das Zebra wurde zur Verfütterung getötet.“ 

Löwen-Pfleger Jörg Gräser, bekannt aus der MDR-Doku „Elefant, Tiger & Co.“, vergaß auf das Schließen einer Schiebetür. Der Fehler hatte für ihn berufliche Konsequenzen: Er sei mittlerweile ins Streichelgehege versetzt worden, so heißt es. Der Zoo selbst schreibt dazu auf seiner Facebook-Seite: „Revierwechsel gehören im Zoo Leipzig zu den betriebsüblichen Entscheidungen im Rahmen der Personaleinsatzplanung, die sich nach organisatorischen und sonstigen Belangen richten.“

Auch Unfälle mit Menschen kommen vor
Immer wieder gibt es Unfälle in Zoos – auch mit menschlichen Opfern. In Öland in Schweden wurde im August letzten Jahres ein Wärter von einer Antilope aufgespießt – der Mann starb an seinen Verletzungen. Und im Oktober darauf wurde einem dreijährigen Mädchen in einem Iraker Zoo der Arm von einem Bären abgerissen. Und im April davor wurde ein indonesischer Pfleger von einem Königstiger umgebracht.

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  • Täglich sehen wir in den Kultursendern Filmberichte aus Afrika. Löwen, die Herrscher der Savanne, Leoparden und Gebharde hetzen und schlagen ihre Beute. Alle Zuseher sind begeistert. Auch die kleinsten sind bei der natürlichen Tötung der Beute dabei. Und nun dieses jammervolle und dumme Geschwätz wenn der der "tote" Zebrahengst bestmöglich "entsorgt" wird. Wäre er schön in Teile geschnitten, hätten sich alle die Nase platt gedrückt. Der filmenden Besucherin sollte ein Zooverbot auferlegt werden. Diese Frau hatte alle Bezüge zur Realität hinter sich gelassen.

  • EIn angeblicher Fehler, der eine Übermutter in den Glauben brachte, ihr verweichlichtes Kind schützen zu müssen vor dem, was Natur nun einmal ist - ein Zoo ist ein "lebendiger Spiegel der Natur. ( was müssen andere Kinder tagtäglich an Leid und Tod sehen und erleben auf der Welt). Wo Menschen arbeiten, passieren auch mal Fehler. Ein Zoo, der derart regide reagiert und nicht in der Lage ist, die tolle Lebensleistung eines Mitarbeiters zu schätzen und zu würdigen, verdient meine Verachtung. Man kennt sich vielleicht ??? mit Tieren aus, mit Menschen in keiner Weise. Man sonnt sich gern im Medienlicht, aber nur, wenn es im Positiven für einen ist. Ein moralischer Arbeitgeber stellt sich vor seine Mitarbeiter!!!
    Unsere Politiker begehen ständig, z.T. fatale Fehler, die gravierende Auswirkungen auf Leben und Existenz von Millionen haben, werden dafür nicht zur Rechenschaft gezogen, sondern hoch / weggelobt, mit Unsummen an Geld in Ruhestand oder andere Funktionen geschoben, das interessiert offenbar keinen. Was für ein armseeliges Land!

  • Ich kann meinen beiden Vorrednern nur zustimmen. Eine selten dämliche Entscheidung des Zoos den Tierpfleger zu versetzen, nur weil diese Frau und ihr Kind etwas gesehen haben was für die Tiere völlig normal ist.Aber schnell noch Kamera zücken das geht immer, für mich hat das was von Unfalltourismus.

  • Ich kann dem nicht zustimmen,warum hat man den Zebra nicht erlaubt weiter zu leben,in einem Gnadenhof oder ähnlichem.Das ist der Spiegel der Menschheit,wer nichts mehr taugt,kommt weg.Was ist mit Menschen,die nichts (mehr) taugen???Kommen die auch weg?Auch Tiere haben eine Seele,fühlen Angst,Schmerz und Leid.
    In allen Zoos dieser Welt herrschen solche verachtenswerten Praktiken und ich hasse sie,es geht nur darum ,möglichst viel Geld zu scheffeln .
    Natur ist Natur,das ist normal☝aber ein Zoo oder Tierpark sollte ausgemusterten Tieren woanders eine Chance geben,gut bis ans Lebensende leben zu können, die haben schließlich ihre"Arbeit" gemacht.

  • Zebra sind Herdentiere. Und einen einzelnen Hengst in eine andere Herde einzubinden ist kaum möglich. Einzelhaltung ist auch nicht artgerecht. Hätte das Zebra ein Bein gebrochen und hätte getötet werden müssen, wäre es auch verfüttert worden.
    Und das Aufreissen eines Futtertieres ist für die Löwen eine ganz normale Lebensbeschäftigung und damit artgerechter, als einfach ein paar Fleischbrocken zugeworfen zu bekommen.

    Im Endeffekt fände ich es gut, wenn man in Zoos und Tierparks öfter das "natürliche Verhalten" der Tiere zeigen würde. Zoos und Tierparks sind vorrangig für Erhalt, Artenschutz und Bildung gedacht und keine Streichelwiesen. Wenn man Kindern von Anfang an die Nahrungsketten der Natur vermittelt, haben die damit gar kein Problem. Dieses Verniedlichen der Tiere zur Einhornphantasiewelt ist viel schlimmer.

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Martin Beier