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Bewaffneter Täter mit mehreren Geiseln in Postfiliale verschanzt

Ein Verdächtiger hat sich mit einer Waffe und mehreren Geiseln in einer Postfiliale verschanzt. Die Bevölkerung soll die Gegend meiden – es handelt sich um die Stadt Warabi nördlich der japanischen Hauptstadt Tokio. 

Der Verdächtige soll zwischen 40 und 50 Jahre alt sein. Die im Fernsehen ausgestrahlten Bilder zeigten einen Mann im Trainingsanzug und einem weißen Hemd. Er steht direkt vor der Postfiliale und hält eine Art Pistole in der Hand. Es gibt zudem Gerüchte, wonach der Geiselnehmer Kerosin bei sich hat.

Nur kurz zuvor soll der Mann außerdem Schüsse in einem Spital in der benachbarten Stadt Toda abgegeben haben. Bei der Aktion wurden zwei Menschen verletzt, der Schütze konnte vom Tatort fliehen. Dabei benutzte er angeblich ein Motorrad. Es wird für möglich gehalten, dass es sich bei dem Täter um jenen Mann handelt, der jetzt die Geiseln genommen hat. 

Laut der Agentur Reuters sollen sich mindestens zwei Frauen in der Gewalt des Mannes befinden. Zahlreiche Polizeibeamte umstellten das Gebäude mit Schutzwesten, die Bevölkerung wurde gewarnt und eindringlich dazu aufgefordert, die Gegend rund um die Postfiliale zu meiden. Es besteht angeblich telefonischer Kontakt zu dem Geiselnehmer.

In Japan kommt es äußert selten zu Verbrechen unter Beteiligung von Schusswaffen.  Die meisten davon haben mit Gang-Kriminalität zu tun. Im Jahr 2022 waren es nur neun an der Zahl – dabei kamen insgesamt vier Menschen ums Leben. Ein prominentes Opfer war der frühere Premierminister Shinzo Abe. Er überlebte während einer Wahlkampfveranstaltung im Juli 2022 einen Mordanschlag nicht.

Das Statista Research Departement gibt an, dass es im Jahr 2022 27 Fälle von Geiselnahmen in Deutschland gab, die polizeilich erfasst wurden. Seit Mitte der 90er-Jahre geht diese Art von Verbrechen stetig zurück.  Geiselnahmen gehören zur Gruppe der Straftaten gegen die persönliche Freiheit. ZU beachten ist, dass es meistens eine Beziehung zwischen Täter und Opfer gibt.

Die wahrscheinlich spektakulärste und auch dramatischste Geiselnahme der Geschichte des Landes ist jene 1988 in Gladbeck. Zwei Männer überfielen eine Bank, flohen mit Geiseln quer durch die Republik und inszenierten sich vor laufenden TV-Kameras. Die Polizei schaute mehr oder weniger hilflos zu, drei Menschen starben.

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Martin Beier