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Bundesländer erhalten vorerst keine Impfstofflieferungen mehr

Am Mittwochmorgen hat der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das Impf-Management der Bundesregierung in vollem Umfang verteidigt. Allerdings häufen sich nun die Beschwerden der einzelnen Länder über die Pannen bei dem Start der Impfkampagnen. Hintergrund ist, dass sie erst einmal leer ausgehen.

Auf der Bundespressekonferenz hatte Spahn am Vormittag gesagt: „Der Impfstart ist gelungen. Ja, es ruckelt an der einen oder anderen Stelle, aber die größte Impfkampagne ist der Geschichte Deutschlands ist erfolgreich angelaufen.“ Nun stellt sich aber heraus, dass es alles viel holpriger läuft als bislang angenommen.

Angefangen hat es mit Berlin, von wo die ausbleibenden Impfstofflieferungen des Bundes zuerst aufgetreten waren und die Stadt damit mächtig überrumpelt hatte. Die Gesundheitssenatorin von Berlin, Dilek Kalayci, sagte: „Wir haben jetzt vom Bundesgesundheitsministerium die Nachricht bekommen, dass die Lieferung in der ersten Kalenderwoche ersatzlos ausfällt“. Im Gegenzug bedeutet dies, dass erst am 11. Januar die nächsten Dosen eintreffen werden. Ergänzend sagte die Senatorin: „Das bringt uns jetzt in sehr große Schwierigkeiten, da wir aufbauend auf diese Zusagen unsere Planungen gemacht haben“, ergänzte die Senatorin.

Kurz darauf meldete auch Brandenburg Probleme an. Die Lieferungen des Impfstoffs werden auch dort zum Jahresbeginn 2021 ausfallen. Am Mittwoch kündigte die Gesundheitsministerin des Landes, Ursula Nonnemacher, auf Twitter an: „Auch das Land Brandenburg wird in der ersten Januarwoche keine Impfstoff-Lieferung erhalten“. Im Anschluss daran soll das Land Brandenburg wöchentlich 19.500 Impfdosen bekommen. Rund 10.000 Menschen können dann bei den notwendigen zwei Impfungen einen Schutz erhalten.

Geliefert wurden bislang 39.000 Impfdosen. Bis Dienstag sind damit aber bislang nur rund 1.550 Personen im gesamten Bundesland geimpft worden, so Nonnemacher weiter. Begonnen wurde zunächst bei den Personen, die über 80 Jahre alt sind, aber auch die Bewohner von Pflegeheimen und das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen haben so weit wie möglich die erste Dosis empfangen.

Zum Schluss kam dann mit einer Attacke gegen den Bund auch noch die Hiobsbotschaft aus Bayern: „Wie wir heute vom Bund erfahren haben, wird Bayern in der ersten Januar-Woche – entgegen der bisherigen Zusage – voraussichtlich keine Impfstofflieferung erhalten“, sagte die Gesundheitsministerin Melanie Huml (45, CSU). „Es ist für mich unverständlich, wie gerade bei derartig hohen Infektionszahlen eine komplette Lieferung einfach entfallen kann. Die eigentlich zugesagten Impfdosen waren in unseren Impfzentren bereits fest eingeplant.“

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Stephan Heiermann