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Corona-Anwältin in Psychiatrie eingewiesen

Beate Bahner wollte eigentlich die Corona-Regeln kippen und vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Allerdings ist die Fachanwältin für Medienrecht aus Heidelberg nun in der Psychiatrie gelandet.

Dass sie am Sonntagabend dorthin gebracht wurde, hat die Polizei offiziell bestätigt. Die Maßnahme sei nach Angaben der „Rhein-Neckar-Zeitung“ gegen ihren Willen vollzogen worden. Ein Polizeisprecher sagte, sie habe „einen sehr verwirrten Eindruck gemacht“.

Bahner war in den vergangenen Tagen eine Ikone der Leugner der Corona-Pandemie geworden. Zunächst hatte sie am 3. April eine Normenkontrollklage gegen Baden-Württembergs Corona-Verordnung angekündigt. Sie bezeichnete die Maßnahmen als „eklatant verfassungswidrig“ und schränke in „bisher nie gekanntem Ausmaß“ die Grundrechte ein. Eilanträge an den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg und an das Bundesverfassungsgericht schickte sie am 8. April. In den langen Pamphleten schreibe sie unter anderem, das nie zuvor „eine ganze Bevölkerung derart entmündigt und weggesperrt“ worden sei.

Die Heidelberger Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf, nachdem sie zu bundesweiten Demonstrationen aufgerufen hatte und erklärte, dass die Deutschen ein „Recht auf Widerstand“ hätten.

Der Eilantrag ist vom Bundesverfassungsgericht am Karfreitag als nicht substanziell genug abgelehnt worden. Und ihre Nachrichten auf ihrem Blog wurden immer wirrer. So schrieb sie einen Brief an die Schriftstellerin Juli Zah mit den Worten: „Wollen Sie jetzt nicht bitte übernehmen und den Menschen in Deutschland sagen, dass sie alle sofort zusammen rausgehen sollen?! (…) Ich kann schließlich nicht alleine die Welt retten.“ Und am folgenden Tag hatte sie eine „Corona-Auferstehungs-Verordnung, erlassen durch Beate Bahner“ veröffentlicht. Sie schrieb darin unter anderem, dass sämtliche Theater, Kinos, Saunen, Kirchen und Bordelle auf Grundlage von Artikel 1 des Grundgesetzes (Menschenwürde) sofort zu öffnen seien. Weitere „erhebliche weitere seelische und psychische Belastungen“ drohen bei einem weiteren Verstoß gegen diese Verordnung.

Der letzte Eintrag auf ihrer Homepage war dann am Sonntag. Dieser beginnt mit den Worten: „Steh auf und schüttle Dich“, gefolgt von „Schüttle Dich nochmal – und zwar richtig!“ Die Anwältin erklärt darin: „Ich mache jetzt mal meinen eigenen ‚Shutdown‘, um mich ein paar Wochen zu erholen. Es ist nämlich ein weiterer Schock, wenn man plötzlich merkt, dass der lauteste Polizeihelikopter aller Zeiten hinter einem selbst her ist. Es kann also schon ein Weilchen dauern, bis ich keine Angst mehr habe vor Helikoptergeräuschen.“ Kurz darauf stand die Polizei vor ihrer Tür und nahm sie mit.

Ihrer Schwester soll sie nach ihrer Einweisung am Ostermontag eine Sprachnachricht geschickt haben. Sie habe Angst vor zwei Killern und einem Auto, sie sei fortgelaufen, habe einen anderen Wagen angehalten. Die Insassen sollten die Polizei rufen, ihr sei aber dann bewusst geworden, dass die Polizeihilfe nicht wolle, („Ich bin ja der größte Staatsfeind im Moment.“). Sie bat die jungen Leute, sie uns Auto zu lassen und „dann kam die Polizei. Ich habe gesagt: ‚Ich fühle mich verfolgt.‘ Dann haben sie mir Handschellen angelegt.“

Irre geht es auch weiter: Zehn Minuten habe sie eine Ärztin sitzen lassen um von ganz oben noch Anweisungen zu erhalten, auch aus Amerika. Die ganze Welt wisse ja nun, wer sie sei. Anschließend sei sie in den „Guantanamo-Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie“ zwangsverlegt worden. Aber mittlerweile gehe es ihr gut, sie habe ein Zimmer mit Dusche und kann ihr Handy benutzen und Bücher lesen.

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Jerry Heiniken