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Corona-Impfstoff darf in Deutschland getestet werden

Grünes Licht für klinische Studien in Deutschland erhält das Unternehmen Biontech für seinen Corona-Impfstoff. Bereits im Oktober könnte es bei Erfolg eine Zulassung geben. Fortschritte bei der Suche nach Vakzinen melden auch andere Länder.

Pharmakonzerne und Biotechfirmen arbeiten auf der gesamten Welt mit Hochdruck an einem Impfstoff. Im Vergleich zu anderen Impfprojekten ist das Tempo dabei deutlich höher. Mit Erfolg, denn das Mainzer Unternehmen Biotech und der Partner Pfizer aus den USA können ihren gemeinsamen Impfstoffkandidaten nun auch in Deutschland testen. Aus Großbritannien kommt die Hoffnung auf eine Zulassung des Impfstoffes von Astrazeneca und auch Russland erweitert die Tests seines Impfstoffes.

Die in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut genehmigte Studie ist Teil der weltweiten Zulassungsstudie, die Biontech und Pfizer in Juli gestartet haben. Dabei handelt es sich im eine klinische Studie der zweiten und dritten Phase, bei der die Sicherheit und Wirksamkeit an bis zu 30.000 Probanden getestet wird. Dabei erhalten die Studienteilnehmer entweder den Impfstoff oder ein Placebo. In rund 120 Zentren laufen die klinischen Studien weltweit. Mehr als 25.000 Probanden haben den Aussagen zufolge bislang teilgenommen. “Eine große, kontrollierte Phase-3-Studie ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs zweifelsfrei zu belegen”, erklärte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin.

Bei erfolgreichem Abschluss der klinischen Studien wollen Biontech und Pfizer im Oktober die behördliche Zulassung beantragen. Bis Ende des Jahres sollen dann bis zu hundert Millionen und bis Ende 2021 gar mehr als 1,3 Milliarden Impfdosen produziert werden.

Kommt Astrazeneca-Impfstoff Anfang 2021?

Nach Aussagen des britischen Gesundheitsministers Matt Hancock wird „am wahrscheinlichsten“ in den ersten Monaten nächsten Jahres ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Mit der Produktion der ersten Bestellung von 30 Millionen Dosen des Impfstoffes von AstraZeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford sei bereits begonnen worden.

“Wir haben mit Astrazeneca bereits einen Vertrag über 30 Millionen Dosen abgeschlossen. Tatsächlich beginnen sie bereits vor der Zulassung mit der Herstellung dieser Dosen, sodass wir, sollte die Zulassung erteilt werden – und es ist immer noch nicht sicher, aber es sieht gut aus – sollte diese Zulassung erteilt werden, dann sind wir bereit für die Markteinführung”, sagte Hancock.

Zugelassen zur Anwendung wurde der Impfstoff noch nicht und befindet sich in der Spätphase der klinischen Erprobung unter anderem in Großbritannien, Brasilien und Südafrika. Hancock zufolge wäre im besten Fall dieses Jahr der Impfstoff verfügbar, wahrscheinlicher ist aber Anfang 2021.

Ende September soll in Russland die erste Studie zu einem zweiten Impfstoff beendet werden. Dies vermeldete die Nachrichtenagentur unter Verweis auf die Gesundheitsbehörden. Russland mit dem Vakzin Sputnik-V im August den weltweit ersten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen, dies aber ohne eine groß angelegte Studie durchzuführen.

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Sara Breitner