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Corona: Neue Entwicklung seit viele Patienten nicht mehr intubiert werden

Zur Behandlung von Covid-19 spielen Beatmungsgeräte eine große Rolle. Denn Patienten, die unter Atemnot leiden, werden intubiert. Das hat sich jüngst geändert. Nun zeigt sich: Die neue Methodik gibt Hoffnung.

Italienische Ärzte empfehlen seit Ende März, Covid-19-Patienten erst später und mit wenig Druck zu intubieren. In den USA versuchen Ärzte seit geraumer Zeit, die künstliche Beatmung so lange wie möglich heraus zu zögern. Denn in den Krankenhäusern wurde beobachtet, dass viele Patienten rasch abbauten, sobald sie intubiert wurden. Ein Mediziner der Universität Bosten erklärte: „Wir zögern das, so lange wir können, hinaus, aber nicht so lange, dass es zu einem Notfall wird.“

Stattdessen versuchen die Ärzte, die Patienten mit weniger aggressiven Maßnahmen, bei der Sauerstoffversorgung zu unterstützen: Beispielsweise erhalten Covid-19-Erkrankte mit Atemnot Sauerstoff über Nasenkanülen oder Masken. Außerdem hat es sich als hilfreich erwiesen, Patienten auf den Bauch zu legen, um ihnen das Atmen physikalisch zu erleichtern.

Zwischenzeitlich zeichnen sich Ergebnisse der neuen Methoden ab: Offenbar kommen viele Covid-19-Patienten tatsächlich ohne Beatmungsgerät aus, auch wenn man diese nach früherer Vorgehensweise schon intubiert hätte.

Hintergrund: In Großbritannien und in den USA starben rund 60 bis 80 Prozent der Patienten am Beatmungsgerät. Auch in Italien wurde beobachtet, dass die meisten Kranken, die intubiert wurden, es nicht schafften. Oft wurden die schweren Corona-Fälle bis zu zwei Wochen intensivmedizinisch betreut und dabei in ein künstliches Koma versetzt. Dabei zeichnete sich ein dramatisches Muster aber: Die Muskulatur der Behandelten schwindet und der Kreislauf baut ab.

Warum wurde bisher alles auf die künstliche Beatmung gesetzt?
Das Corona-Virus stellt Mediziner weltweit immer noch vor viele unbeantwortete Fragen. Es gibt keine Studien nach wissenschaftlichen Standards, die eine Optimalbehandlung ermöglichen könnten. Da die Covid-19-Patienten mit einer Lungenentzündung in den Krankenhäusern erscheinen, wurden sie behandelt, wie man solche Fälle bisher behandelt: Nach den Richtlinien zur Therapie des akuten Atemnotsyndroms (ARDS). Diese Patienten werden künstlich beatmet, weil die Lunge bei einer schweren Lungenentzündung oder in Folge eines Unfalls nicht mehr genug Sauerstoff aufnehmen kann, um den Organismus zu versorgen.

Erst in den letzten Wochen erkannten Mediziner, dass die Covid-19 Atemnot nicht mit ARDS vergleichbar ist. Auch die Lungenschädigungen, die die Coronaviren verursachen, sehen anders aus, als bisher bekannte Lungenentzündungen.

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Author
Sara Breitner