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Coronavirus zeigt Anzeichen einer Abschwächung

Eine für die Betroffenen sehr leidvolle Nebenwirkung der Corona-Infektion macht Hoffnung, dass die Krankheit in Zukunft seltener tödlich verläuft, vielleicht sogar zu einer normalen Erkältung mutiert. Das zumindest hofft ein Virologe aus Essen.

Forscher sehen Anzeichen, dass das Coronavirus durch Mutationen an Gefährlichkeit verliert. “Es gibt tatsächlich Hinweise darauf, dass sich das Virus bereits abschwächt. Und es könnte auch sein, dass das Virus im Zuge der Veränderungen irgendwann nur noch eine Erkältung oder einen Schnupfen auslöst”, sagte Essener Virologe Ulf Dittmer gegenüber der „Bild“-Zeitung.

Zwei Beobachtungen stützen seine Prognose: Erstens sei zu beobachten, dass die zweite Welle weniger Todesfälle auslöse als die Erste. Zweitens würden statt schwerer Verläufe immer häufiger Geruchs- und Geschmacksstörungen beobachtet. Diese Symptomatik sei mit einem weniger gefährlichen Krankheitsverlauf verbunden, erklärt der Virologe.

Eine ähnliche Entwicklung hatte der Charité-Virologe Christian Drosten bereits im frühen Stadium der ersten Welle für möglich erachtet. Viren würden sich meistens dahingehend optimieren, sich so effizient wie möglich zu vermehren, so Drosten. Dafür brauche es eine hohe Ansteckungsrate. Diese sei aber nicht unbedingt mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Wenn das Virus sich in den oberen Atemwegen vermehre, anstatt Richtung Lunge zu wandern, sei eine höhere Ansteckungsrate wahrscheinlich, gleichzeitig verringere sich aber das Risiko einer tödlichen Lungenentzündung.

Ob die aktuell geringere Sterblichkeit in Europa ein Hinweis auf eine veränderte Aktivität des Virus ist, ist jedoch umstritten. Das aktuelle Infektionsgeschehen trifft dieses Mal auch deutlich jüngere Personen als in der ersten Welle. Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärte in einem aktuellen Lagebericht, dass aktuelle Infektionen vor allem unter Reiserückkehrern aufträten. “Sobald sich wieder vermehrt ältere Menschen infizieren, muss auch mit einem Anstieg der Hospitalisationen und Todesfälle gerechnet werden”, schreibt das RKI.

Darüber hinaus ist auch der vermeintlich harmlose Verlauf mit Verlust des Geruchssinnes nicht zu unterschätzen. Zum Einen beklagen viele vermeintlich Genesene eine Einbuße ihrer Leistungsfähigkeit, durch Kurzatmigkeit und Müdigkeit – auch Wochen nach dem eigentlichen Krankheitsverlauf. Zum Anderen beklagen Betroffene, die ihren Geruchssinn verloren haben, über einen heftigen Verlust an Lebensqualität, wenn das Essen an Geschmack verliert und angebranntes Fett in der Pfanne nicht rechtzeitig erschnuppert werden könne. Darüber hinaus beklagen Covid-19-Symptomträger, dass auch die Beziehung zum Partner leide, wenn man sich nicht mehr riechen könne. Wie lang diese Symptome anhalten können, weiß noch niemand mit Sicherheit zu sagen.

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Author
Sara Breitner