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Deutschlands größte Warenhauskette macht mindestens jede dritte Filiale dicht

Eine populäre deutsche Warenhauskette kämpft ums Überleben und geht dabei einen radikalen Weg: Schon bald schließt jede dritte Filiale der Signa-Tochter Galeria Karstadt Kaufhof. Das ist bereits das zweite Insolvenzverfahren nach 2020 – keine gute Nachricht für Eigentümer René Benko.

Eigentlich war beim Bund ein Antrag auf mehr als 250 Millionen Euro an zusätzlichen Staatshilfen gestellt worden, doch dieser ist jetzt hinfällig. Denn am Dienstag wurde bekannt, dass sich die Galeria Karstadt Kaufhof lieber in Eigenregie sanieren will. Man einigte sich mit den Großgläubigern auf ein Schutzschirmverfahren – dabei handelt es sich um ein Insolvenzverfahren, bei dem das Management unter Aufsicht eines Sachwalters die Sanierung selbst durchführt.

Die Insolvenz kommt nicht überraschend: In den vergangenen Wochen hatte sich bereits abgezeichnet, dass Galeria Karstadt Kaufhof tief in Schwierigkeiten steckt. Dass man jetzt den radikalen Weg geht und so viele Filialen schließt, ist dennoch ein Schock für viele deutsche Stammkunden. Ein Schutzschirmverfahren erlaubt Unternehmen, solche einschneidenden Maßnahmen durchzusetzen.

Der Tiroler Investor René Benko, der hinter der Signa-Holding steht, soll beunruhigt sein. So hört man es aus dem Umfeld des Superreichen. Kein Wunder, ist doch die Galeria nur eine Hiobsbotschaft, die er in letzter Zeit erhalten hat. Zusätzlich wurden Signa-Büros durchsucht, da die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Korruption ermittelt. 

Natürlich stehen auch zahlreiche menschliche Schicksale hinter der Unternehmenspleite: Von den finanziellen Problemen der Galeria Karstadt Kaufhof sind in Berlin und Brandenburg an die 2000 Beschäftigte betroffen. “Wir werden mit Sicherheit um jeden einzelnen dieser Arbeitsplätze kämpfen”, sagte Conny Weißbach, Fachbereichsleiterin Handel bei der Gewerkschaft Verdi Berlin-Brandenburg, am Dienstag.

Laut Gewerkschaft hätten diese Arbeitsplätze und große Kaufhäuser generell  “eine vielversprechende Zukunft”, da die Menschen lieber in großen Malls einkaufen würden, als von Laden zu Laden zu laufen. “Insofern hat sich das Konzept nicht überholt. Die Frage ist aber die Umsetzung”, sagte Weißbach. Interessant ist dies vor allem deswegen, weil Galeria selbst die Pleite mit abnehmendem Konsum begründet.

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  • die machen doch nicht Dicht! Die Verkaufen nur nicht mehr! Alles gut würde der Herr Harbeck nun sagen!

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Martin Beier