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Diese Zigaretten dürfen ab Mittwoch nicht mehr verkauft werden

Sie galten als Markenzeichen von Helmut Schmidt und sind seit 2014 auf der Abschussliste der EU. Am Mittwoch den 20. Mai tritt das Verbot in Kraft. Dann dürfen Mentholzigaretten nicht mehr verkauft werden.

Ab Mittwoch sind ausnahmslos alle Zigaretten mit charakteristischen Aromen im gesamten EU-Gebiet verboten. Drunter fällt die sehr beliebte Mentholzigarette. Das Gesetz trat im Rahmen der EU-Tabakrichtlinie bereits 2016 in Kraft. Nun endet die vierjährige Übergangsphase für den Marktausstieg.

Mentholzigaretten gelten als besonders tückisch, weil sie den derben Tabakgeschmack überdecken und weil das Mentholaroma eine beruhigende sowie schmerzlindernde Wirkung hat. Dadurch wird der Rauch der Zigarette als weniger kratzig wahrgenommen. Die könne den Einstieg ins Rauchen erleichtern, bemängelten Experten aus dem Gesundheitsbereich, wie die des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Das Verbot trifft mehr als zwei Prozent der deutschen Raucher, die laut einer Studie von 2016 diese Art der Zigaretten bevorzugen. Die Mentholzigarette hatte in Deutschland einen Marktanteil von mehr als drei Prozent. In anderen Ländern ist der Anteil sogar noch höher.

Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse bezeichnete den EU-Beschluss als „bedauernswerte Entscheidung“ und sprach von einer „willkürlichen Regulierung“ auf europäischer Ebene. Die Begründung sei für ihn haltlos. Trotz Mentholzigaretten sei die Quote rauchender Kinder und Jugendlicher seit Jahren rückläufig.

Gemäß Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist der Anteil an jugendlichen Rauchern in der Tat deutlich gesunken. 2001 rauchten noch mehr als 27 Prozente der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, 2018 waren es weniger als sieben Prozent.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass global mehr als acht Millionen Menschen vorzeitig an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens sterben. Laut Deutsche Krebsgesellschaft gilt Rauchen noch immer als häufigste vermeidbare Todesursache in Industrieländern. Das Hauptrisiko liegt bei Lungenkrebs, aber auch Darm- und Leberkrebs, Typ-2-Diabetes und Tuberkulose sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden inzwischen dem Tabakkonsum zugeschrieben.

Die EU-Tabakrichtlinie wurde 2014 verabschiedet und trat 2016 in Kraft. Seitdem müssen 2/3 aller Zigarettenschachteln mit schockierenden Bildern und gesundheitlichen Warnhinweisen versehen sein. Gleichzeitig wurde der Ausstieg aus dem Verkauf aromatisierter Zigaretten beschlossen.

Gute Nachrichten für E-Zigaretten-Raucher: Sie sind nicht von dem Verbot betroffen und können weiterhin diverse Aromastoffe enthalten, auch Menthol.

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Author
Stephan Heiermann