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dm wirft beliebtes Produkt aus dem Sortiment

Jeder zehnte Haushalt benutzt es. Dennoch zieht „dm“ einen radikalen Schlussstrich und wirft „Sodastream“ aus den Regalen. Der neue Handelspartner kommt auch aus Deutschland.

Der Drogerieriese „dm“ zieht sich von den Handelsbeziehungen zu „Soda-Stream“ zurück und wirft damit Deutschlands beliebtestes Sprudelsystem aus dem Regal. Als Alternative verkauft der Drogeriemarkt ab sofort die Zylinder von „Soda Trend“. Die CO²-Nachfüllkartuschen gelten als Universalprodukte für die Sprudelmaschinen „Happymix“, „Soda-Club“ und auch „Soda-Stream“. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte dm-Chef Sebastian Bayer: „Die Zylinder sind von vergleichbarer Qualität und bieten unseren Kunden einen Preisvorteil.“

Die Marke „Soda Trend“ stammt vom norddeutschen Hersteller „DS Produkte“, bekannt durch deren Geschäftsführer Ralf Dümmel, der in der Vox-Sendung “Die Höhle der Löwen” als Juror aufgetreten ist. „DS Produkte“ ist seit vielen Jahren mit dem „WasserMaxx“ im deutschen Sprudelgeschäft aktiv. Dümmel hatte sogar einst erklärt, er habe den „WasserMaxx“ selbst erfunden.

Die Entscheidung von „dm“ ist rein finanzieller Natur: Die Zylinder von „Soda Trend“ gehen für 6,95 Euro über die Ladentheke, für „Soda-Stream“-Zylinder zahlt der Kunde dagegen 8,45 Euro. Markt-Experten gehen davon aus, dass „dm“ günstiger werden und über den Einkaufs-Preis verhandeln wollte. Doch die Lieferverträge zu „Soda-Stream“ lassen wenig Spielraum.

„Soda-Stream“ ist seit 25 Jahren auf dem Markt und gehört seit einigen Monaten zum US-Konzern Pepsico. Vor diesem Hintergrund wird klar, warum die Preisverhandlungen stagnierten. Dass die Pepsi-Tochter es nicht nötig hat, über den Preis zu diskutieren, wird an der Reaktion von „Soda-Stream“ deutlich. Der Sprudelgigant reagierte souverän auf die Klatsche von „dm“ und suchte sich kurzerhand neue Partner im deutschen Einzelhandel. Die CO²-Zylinder des Marktführers können bei Dehner, Edeka, Hit, Kaufland, Kaufhof, Media Markt, Rewe, Rossmann, Real, Saturn, V-Markt und seit Neuestem auch bei Penny erworben werden.

Darüber hinaus hat die Pepsi-Tochter „Soda-Stream“ große Pläne für Deutschland. Unabhängig von den Handelsbeziehungen zu „dm“ startet „Soda-Stream“ eine riesige Werbekampagne im Mai. Ziel der Aktion ist es, 20 Prozent der deutschen Haushalte mit „Soda-Stream“-Sprudlern zu versorgen. Bisher sind es rund 10 Prozent und die hatte die Pepsi-Tochter in den letzten Jahren in rasantem Tempo erobert. Der Trend zur Vermeidung von Plastik und der Wunsch zum Klimaschutz lässt das Geschäft der Sprudelmaschinen boomen. Wer sein Wasser zuhause aufblubbert, spart Plastikflaschen und deren Transport durch die Welt.

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Author
Sara Breitner