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Dramatische Panne bei der Herstellung eines Impfstoffes

Bei der Herstellung eines Impfstoffes ist eine folgenschwere Panne in der nord-westlichen, chinesischen Stadt Lanzhou passiert. Aus einem staatlichen Forschungslabor sind versehentlich Brucella-Bakterien entwichen und haben in Folge tausende Menschen infiziert. Insgesamt wurde bisher bei 3245 Menschen die sogenannte Brucellose festgestellt. Dies teilten die chinesischen Gesundheitsbehörden am Freitag der Presse mit. Zusätzlich sei ein erster Test bei weiteren 1401 Menschen positiv ausgefallen.

Die Krankheit kann neben Fieber auch sehr schmerzhafte und langwierige Gelenk- und Kopfschmerzen verursachen. Normalerweise wird das Bakterium nur von infizierten Tieren oder verseuchten Tierprodukten auf den Menschen übertragen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher ausgeschlossen. Etwaige Hinweise liegen den Forschern nicht vor. Auch nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde CDC kommt eine Übertragung von Brucella von Mensch zu Mensch sehr selten vor. In einigen wenigen bisher bekannten Fällen nistet sich der Erreger dauerhaft im menschlichen Körper ein und verursacht lebenslange Symptome, die schlimmstenfalls auch in Herzprobleme und Arthritis enden können.

Im aktuellen Fall stammt der Erreger aus einem staatlichen biopharmazeutischen Werk, das Impfstoffe für Tiere herstellt. Bei der Herstellung der Brucella-Impfdosen habe das Werk bereits länger abgelaufenes Desinfektionsmittel verwendet. Das Bakterium sei deswegen nicht abgetötet worden und in Folge in die Belüftungsanlage des Werks gelangt. Durch die Aerosole wurde der Erreger dann problemlos zum Veterinärmedizinischen Forschungsinstitut getragen.

Für den Vorfall hatte sich die Werksleitung bereits vor einiger Zeit entschuldigt. Doch das half nicht: Die Anlage verlor nach Angaben der Behörden ihre Lizenz für die Herstellung von Brucella-Impfungen. Alle Infizierten sollen ab diesem Oktober ausreichend entschädigt werden.

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Author
Stephan Heiermann