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Drogeriekette dm ändert Preisstrategie – viele Produkte werden teurer

Die Karlsruher Drogeriemarktkette dm ändert ihre Preisstrategie. Zahlreiche Produkte können teurer werden. Betroffen sind vor allem Filialen in ländlichen Gebieten und das Online Geschäft.

dm legt die Preisstrategie der Einheitspreise nieder. Zukünftig können die Preise für einzelne Produkte von Filiale zu Filiale variieren. Experten gehen davon aus, dass vor allem Filialen im ländlichen Raum die Preise anheben werden. Im Online Shop hat dm bereits zahlreiche Preise erhöht.

Wie die Lebensmittelzeitung recherchierte, seien im Online Geschäft bereits mehr als 1000 Produkte teurer geworden und das alleine in den vergangenen drei Wochen. Die Preiserhöhungen belaufen sich zwischen 10 und 40 Cent. Eine derart aggressive Preiserhöhung gab es bei dm noch nie.

Die Drogeriemarktkette legt mit der neuen Preisstrategie eines ihrer markantesten Alleinstellungsmerkmale nieder. Bisher befolgte die Preisstrategie von dm nämlich einen strengen Kurs dauerhafter Niedrigpreise. Wechselnde Wochenangebote, wie es die Mitbewerber tun, lehnte die Drogeriemarktkette ab. Nun können die Preise von Filiale zu Filiale anders sein.

Konzernchef Harsch bestätigte die Medienberichte und sprach von einer Neuausrichtung der Preisstrategie „stationär und online“. Wirtschaftliche Faktoren und das Marktumfeld hätten die strategische Entscheidung beeinflusst.

Experten gehen daher davon aus, dass dm-Filialen mit hohem Mitbewerber-Aufkommen weiterhin die Niedrigpreise halten werden, wohingegen abgeschiedenere Märkte ihre Preise anheben dürften. dm-Chef Harsch erklärte, dass die Filialen selbsständig über ihre Preise entscheiden sollen. Berücksichtigt werde dabei das Konsumverhalten der Kunden, die Warenbestände und natürlich die Lage des dm-Markts.

Bisher genießt dm ein hohes Ansehen bei seinen Kunden. Die Drogeriemarktkette kann sich seit Jahren mit erstklassigen Kundenbewertungen schmücken. Bei so hoher Kundenzufriedenheit traut man sich offenbar den riskanten Schritt, die Preise zu erhöhen. Dahinter steckt höchst wahrscheinlich das Ziel, die Gewinnmarge zu erhöhen. Denn die hohen Wachstumsraten in der Branche sind rückläufig und teilweise haben Mitbewerber die Karlsruher GmbH überholt. So positionierte sich Konkurrent Rossmann in den vergangenen Jahren deutlich profitabler als dm.

De facto stehen alle Drogeriemarktketten unter einem enormen Konkurrenzdruck. Nicht nur, dass die Marktführer Rossmann, Müller und dm untereinander konkurrieren, auch Discounter rücken seit Jahren in das Marktsegment vor. Die Supermärkte bauen ihr Kosmetik- und Drogerieangebot stetig aus und schaffen mit deren Eigenmarken im konventionellen Billigsegment als auch in der Naturkosmetik handfeste Konkurrenz für die traditionellen Drogeriemärkte.

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Author
Stephan Heiermann