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Einnahme von Corona-Mittel kann zu schweren Herzproblemen führen

Aktuell werden auf der Suche nach einem Mittel gegen die Pandemie durch das Coronavirus und Covid-19 auch Hydroxychloroquin und Chloroquin getestet. Nun sind mehrere Menschen mit Herzrhythmusstörungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Sie hatten das Medikament ohne ärztliche Aufsicht zu sich genommen.

Mehrere Menschen in Frankreich haben gefährliche Herzrhythmusstörungen bekommen. Sie hatten ein angebliches Mittel gegen das Coronavirus beziehungsweise die davon hervorgerufen Lungenkrankheit Covid-19 eingenommen ohne dabei unter ärztlicher Aufsicht zu stehen. Wie die regionale Gesundheitsbehörde in Bordeaux mitteilte, war in einigen der Fälle gar eine Einweisung auf die Intensivstation notwendig. Eingenommen hatten die Patienten den Wirkstoff Hydroxychloroquin. Für gewöhnlich wird dieses Mittel gegen Malaria eingesetzt. Die Gesundheitsbehörde warnte eindringlich davor, dass das Mittel dürfe “in keinem Fall zur Selbstmedikation eingenommen werden”, sondern ausschließlich unter der Beobachtung eines Arztes. Insbesondere auf die starken Nebenwirkungen des Mittels verwies die Behörde. Neben den genannten Herzrhythmusstörungen gehören auch neurologische Probleme zu den bekannten Auswirkungen. So kann unter anderem eine Überdosis tödlich sein.

Sowohl Hydroxychloroquin als auch der verwandte Wirkstoff Chloroquin gehören derzeit zu den Mitteln, die im Zuge der Corona-Pandemie in mehreren europäischen Ländern getestet werden. Allerdings steht noch nicht wissenschaftlich fundiert fest, dass diese Medikamente eine Wirksamkeit gegen das vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 besitzen.

US-Behörde lässt beschränkte Nutzung zu

Am Sonntag teilte dann das US-Gesundheitsministerium mit, das es eine Genehmigung für die Herausgabe oder Verschreibung von Chloroquin und Hydroxychloroquin “durch Ärzte an im Krankenhaus liegende jugendliche und erwachsene Patienten mit Covid-19” durch die US-Lebensmittel und Arzneimittelbehörde (FDA) gebe. Angebracht sei dies, sofern klinische Tests nicht verfügbar oder machbar seien. Der nationale Medikamentenvorrat sei kürzlich um die beiden Mittel aufgestockt worden.

Das Malaria-Medikament Chloroquin wurde in diesem Zusammenhang von US-Präsident Trump als mögliches „Geschenk Gottes“ bezeichnet. Vor den Gefahren einer nicht ausreichend geprüften Behandlung haben hingegen viele Wissenschaftler gewarnt. Solange kleinere Studien nicht ausreichend durch größere klinische Tests bestätigt werden, mahnen führende US-Experten für Infektionskrankheiten, unter ihnen auch der Top-Berater Anthony Fauci, zur Vorsicht bei der Verwendung dieser Mittel. Im Moment arbeiten zwei US-Einrichtungen, das Nationale Gesundheitsinstitut und die Behörde für Biomedizinische Forschung und Entwicklung, an der Entwicklung solcher Tests.

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Jerry Heiniken