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Ermittlungen gegen zwei Beamte nach tödlichem Unfall

Anfang August baut ein Autofahrer mit mehr als zwei Promille im Blut in Mecklenburg-Vorpommern einen schweren Unfall, bei dem zwei Menschen sterben. Der Unfallfahrer war kurz zuvor von Beamten kontrolliert worden, ohne dass diese etwas merkten. Die Kriminalpolizei ermittelt nun.

Anfang August haben zwei Polizisten in Norddeutschland einen Betrunkenen weiterfahren lassen. Anschließend war dieser in einen Unfall mit zwei Toten verwickelt. Wie der Nordkurier berichtet, ermittelt die Kriminalpolizei in Lübeck gegen die zwei Beamten. In der Nacht vom 1. auf den 2. August hatten diese den 28 Jahre alten Brandenburger in der Nähe der Hansestadt kontrolliert und dabei nicht bemerkt, dass dieser stark alkoholisiert war. Auf der A20 hat er im Anschluss mit hoher Geschwindigkeit einen Unfall verursacht, bei dem ein 45-Jähriger sowie seine 19 Jahre alte Beifahrerin ums Leben gekommen sind. Hingegen blieb der Verursacher unverletzt. Bei der Blutprobe ist bei ihm ein Atemalkoholwert von 2,11 Promille ermittelt worden.

Zuvor hatten die Beamten angegeben, dass bei der Kontrolle der Mann nur einen übermüdeten Eindruck aufwies. Nach seinen Angaben hatte er seit 48 Stunden nicht geschlafen. Außer einer Ermahnung zu einer Pause habe es keine Konsequenzen gegeben, einen Alkoholtest hatte der Mann aber verweigert. Mehrfach hatten die Beamten die Umgebungsluft gemessen, auch das direkte vor das Gesicht halten des Geräts habe keine Alkoholwert angezeigt. Dies hatten die Beamten ausgesagt, so die Zeitung.

Zudem sei mit dem Fahrer gesprochen worden und auch bei mehrfachem Themenwechsel habe der Brandenburger keine Probleme gehabt, zu folgen. Der Gang sei sicher gewesen und im Auto waren keine alkoholischen Getränke vorgefunden worden. Bei der Kontrolle haben die Beamten keinerlei Verdacht geschöpft und es somit dabei belassen. Laut dem „Nordkurier“ habe sich der Unfall später zwischen Wismar und Kreuz Wismar auf dem Weg in Richtung Stettin in Mecklenburg-Vorpommern ereignet. Für die beiden Polizisten habe es bislang noch keine Konsequenzen gegeben.

Durch einen anderen Verkehrsteilnehmer sei die Polizei sogar auf den späteren Unfallfahrer aufmerksam gemacht worden, so die Zeitung nach Informationen von der Staatsanwaltschaft. Der Zeuge habe beobachtet, wie der Mann in Schlangenlinien gefahren sei und habe daraufhin die Polizei informiert. Später gab der Anrufer an auch, dass er auf Wunsch der Polizei dem Wagen gefolgt sei, bis er auf einem Parkplatz bei Lübeck angehalten war. Die Beamten seien dorthin gekommen und hätten mit ihrer Kontrolle des Fahrers begonnen.

Der Zeuge ging dem Bericht zufolge davon aus, dass die Polizei den betrunkenen Autofahrer aus dem Verkehr gezogen habe. Dies sei aber nicht geschehen. Da von der Polizei interne Ermittlungen gegen die beiden Beamten eingeleitet worden sind, ist der Zeuge nun vorgeladen worden.

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Author
Stephan Heiermann