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Erste schwere Vibrionen-Infektion an der Ostsee

Erstmals in diesem Jahr ist in Mecklenburg-Vorpommern nun eine Vibrionen-Infektion bestätigt worden. Beim Schwimmen in der Ostsee hat sich eine Frau mit den Erregern infiziert. Wegen des Klimawandels könnten sich die Bakterien in den nächsten Jahren stark vermehren.

Beim Schwimmen in der Ostsee hat sich nun eine Frau in Mecklenburg-Vorpommern mit Vibrionen infiziert. Unter Berufung auf das Gesundheitsamt des Landkreises Vorpommern-Rügen hatte der NDR zuerst darüber berichtet. Die Frau werden derzeit in einem Krankenhaus in Raum Ribnitz-Damgarten behandelt. In diesem Jahr ist das die erste bestätigte Infektion mit Vibrionen in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem gebe es noch zwei weitere Verdachtsfälle an der Uni-Klinik in Greifswald.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) teilte mit, dass sich gerade junge und gesunde Erwachsene nur äußerst selten mit Vibrionen infizieren. Vor allem für ältere und immungeschwächte Personen seien die Bakterien demnach besonders gefährlich. Ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung und einem damit verbundenen schweren Krankheitsverlauf haben demnach Menschen mit Vorerkrankungen. Dazu gehören insbesondere Diabetes, Lebererkrankungen oder auch Krebs.

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu vereinzelten Todesfällen. Durch diese Bakterien können schwere Wundinfektionen ausgelöst werden. Dabei sind starke lokale Schmerzen, Fieber und auch Schüttelfrost typische Symptome einer Erkrankung. Eine Magen-Darm-Infektion kann sich zuziehen, wer mit Vibrionen konterminierte Meeresfrüchte zu sich nimmt, die nur wenig oder gar nicht gegart worden sind oder auch konterminiertes Meereswasser verschluckt. Behandeln lassen sich Infektionen in der Regel mit Antibiotika.

Der Leiter des Gesundheitsamtes im Kreis Vorpommern-Rügen, Jörg Heusler, sagte gegenüber dem NDR, dass es nach diesem jüngsten Fall kein generelles Badeverbot im Landkreis geben werde. Wo sich eine erhöhte Konzentration von Vibrionen im Wasser befindet, lasse sich nur sehr schwer bestimmen. Beeinflusst werden sie unter anderem von den Strömungen im Wasser.

Zu einer verstärken Vermehrung von Vibrionen kommt es bei einer Wassertemperatur ab 20 Grad und mehr. In den kommenden Jahren könne es daher zu einer Zunahme von sommerlichen Infektionen kommen, da sich die globale Erwärmung weiter fortsetzt. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gelte dies besonders für die bisher eher kühle Ostsee.

Durch die dabei entstehenden längeren Hitzeperioden werde künftig häufiger mit Wassertemperaturen über 20 Grad gerechnet, was die Situation für die Vibrionen erheblich verbessert. Laut Eckhard Strauch, Leiter des Konsiliarbüros für Vibrionen des BfR, lagen die Zahlen an bekannten Infektionen mit Vibrionen in der Vergangenheit im ein- oder niedrigen zweistelligen Bereich.

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Alexander Grünstedt