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Erste Urlauber landen auf Mallorca

Mit einer voll besetzten TUI-Maschine wird auf den Balearen das “Pilotprogramm zur Öffnung sicherer Touristenkorridore” eröffnet. Offene Grenzen sorgen auch im Norden wieder für reichlich Andrang. Und in der Summe kostet die eingeschränkte Urlaubssaison die Reiseveranstalter fast 20 Milliarden Euro.

Zum ersten Mal seit dem Beginn der Corona-Krise ist am Vormittag eine deutsche Maschine mit Urlaubern auf Mallorca gelandet. Der TUI-Flug war mit 189 Passagieren in Düsseldorf gestartet. Um 15.40 Uhr sollte ein weiterer Urlaubsflug von Frankfurt starten. Diese beiden Flüge starteten im Rahmen des “Pilotprogramms zur Öffnung sicherer Touristenkorridore in der Autonomen Gemeinschaft der Balearen”, so der Reiseveranstalter. Abgestimmt wurde der Start mit Hotels und Behörden vor Ort.

Ausschließlich deutsche Urlauber dürfen seit dieser Woche im Rahmen eines ersten Tests wieder nach Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. Insgesamt sind bis zu 10.900 Reisende erlaubt. TUI teilte mit, dass im Rahmen des Pilotprogramms die ersten Termine innerhalb von 36 Stunden vergeben waren. Nach den ersten 400 Urlaubern heute sollen in den nächsten Tagen 20 weitere TUI-Flüge starten.

Deutschland war von der Regionalregierung der Balearen als Testland ausgesucht worden, da die meisten Urlauber von dort nach Spanien kommen. Auch sei das Pandemiegeschehen ähnlich gut unter Kontrolle wie vor Ort. Alle Passagiere an Bord mussten Mundschutz tragen, mit dem Bordpersonal wurde der Kontakt auf ein Minimum reduziert. Gereinigt wurde die Kabinenluft mittels Hepa-Filter, die Viren und Bakterien eliminieren.

Am 17. Juni werden auch die ersten Flüge nach Faro in Portugal starten. Griechenland folgt voraussichtlich am 1. Juli.

Stau an dänischer Grenze

Die Grenzen zu Dänemark sind seit Mitternacht wieder geöffnet. Die Polizei teilte mit, dass Reisende sieben bis acht Kilometer Stau einplanen müssen. Diese könnten sich im Laufe des Tages noch verlängern. Deutsche Touristen dürfen nach den aktuellen Corona-Regeln nur dann einreisen, wenn sie nachweislich mindestens sechs Nächte im Land bleiben.

Inzwischen schöpft die von der Corona-Pandemie schwer getroffene Tourismusbranche wieder Hoffnung, dass teilweise die Sommersaison gerettet werden kann. “Nachdem das Geschäft von Reisebüros und Reiseveranstalter Mitte März mit der weltweiten Reisewarnung aufgrund von Corona komplett zum Erliegen gekommen ist, sehen wir jetzt, dass die Buchungen langsam wieder anziehen”, sagte Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV). “Zuwächse sehen wir insbesondere bei den erdgebundenen Reisen innerhalb Deutschlands und nun aber auch wieder in Richtung Mittelmeer. Die Sommerferien können kommen.”

Fast 20 Milliarden Euro Verlust

Die globale Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für rund 160 Drittstaaten hingegen kritisiert die Reisewirtschaft heftig. Vom DRV kommt daher die Forderung, unterschiedliche Reisehinweise für einzelne Länder zu erlassen. Nach Berechnungen des Verbandes hatte die Reisewirtschaft allein im Zeitraum von Mitte März bis Ende Juni 10,8 Milliarden Euro Umsatzeinbußen zu verkraften.

“Die Verlängerung der Reisewarnung für außer-europäische Länder, zu denen beliebte Sommerziele wie die Türkei aber auch Tunesien und Ägypten gehören, bedeutet für Juli und August weitere neun Milliarden Euro Verlust”, sagte Fiebig. “Wir sprechen damit insgesamt von fast 20 Milliarden Euro, die Reiseveranstalter und Reisebüros bis Ende August verkraften müssen.”

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Sara Breitner