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Explosion legt Beirut in Schutt und Asche

Bei einer extrem schweren Explosion sind mindestens 70 Menschen in der Hauptstadt des Libanon, Beirut, ums Leben gekommen. Bisher ist bekannt, dass es mindestens 3000 Verletzte gegeben habe. Das hat das Gesundheitsministerium des Landes mitgeteilt.

Der libanesische Präsident Michel Aoun hat umgehend eine Dringlichkeitssitzung des Obersten Verteidigungsrates einberufen. Auch hat er einen zweiwöchigen nationalen Notstand angekündigt.

Die Explosion ereignete sich demnach am Hafen der Küstenstadt. Die Wucht der Detonation war dabei so stark, dass Fenster zu Bruch gingen, Straßen waren mit Trümmern und Glasscherben komplett übersät. Der Hafen wurde dabei in großen Teilen komplett zerstört. Wie Augenzeugen der Katastrophe mitteilten, liegen viele Leichen auf den Straßen und Menschen seien unter den Trümmern verborgen. Die Armee wird zur Bergung und Verbringung der Verletzten in die Krankenhäuser eingesetzt. Die Bürger wurden dazu aufgerufen, Blut zu spenden.

Auch Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Beirut seien unter den Verletzten. Es habe an dem Gebäude, in dem die Botschaft untergebracht ist, erhebliche Schäden gegeben. Dies hat das Auswärtige Amt in Berlin mitgeteilt. Es könne auf Grund der immensen Schäden im Stadtgebiet bislang nicht ausgeschlossen werden, das noch weitere deutsche Staatsangehörige unter den Opfern oder Verletzten zu finden seien, hieß es in der Mitteilung.

Auf Fotos, die im Internet kursieren, sind zerstörte Fenster an Wohnhäusern sowie massenhaft Trümmer auf den Straßen zu sehen. Die Schäden erstrecken sich nach Angaben eines Polizisten kilometerweit. In der gesamten Stadt sind kurz nach der Explosion sowohl Telefon als auch Internet ausgefallen. Der Hafen selbst liegt nur wenige Kilometer außerhalb der Innenstadt von Beirut.

Offenbar eingelagertes Material detoniert

Die Wucht der verheerenden Explosion ist auf mehreren Videos zu sehen. Über dem gesamten Hafengebiet hing eine riesige Staubwolke. Zunächst blieben die Hintergründe der Katastrophe noch unklar, es machten zum Teil widersprüchliche Meldungen die Runde. Nach vorläufigen Informationen sei hochexplosives Material detoniert, wie der Innenminister Mohammed Fahmi mitteilte. Diese explosiven Güter sei den Angaben zufolge über mehrere Jahre von Zoll beschlagnahmt worden und dann im Hafen eingelagert gewesen. Auch hochexplosives Ammoniumnitrat soll unter den Lagermaterialien gewesen sein.

Der Mittwoch ist von der Regierung zum Tag der nationalen Trauer ausgerufen worden. Der Regierungschef Hasan Diab kündigte an, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden.

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Alexander Grünstedt