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Fallzahlen auf Mallorca haben eklatanten Rechenfehler

In den vergangenen Tagen war auf der Lieblingsinsel der Deutschen die Hoffnung aufgekommen, dass es bald einen Neustart gibt. Mit dem Blick auf die aktuellen Infektionszahlen, die das spanische Gesundheitsministerium veröffentliche hatte, wurden diese Annahmen genährt.

Innerhalb der vergangenen Woche lag die Zahl der Neuinfektionen auf den gesamten Balearen, zu denen auch die Insel Mallorca gehört, sehr deutlich unter der notwenigen Marke von 50 pro 100.000 Einwohner. Dadurch entstand der Eindruck, dass die vom Auswärtigen Amt verhängte Ausgangssperre für die Insel bald wieder aufgehoben werden könnte.

Doch diese Hoffnung wurde nun zunichtegemacht, denn Madrid hat sich ordentlich verrechnet. Wie die auf der Insel ansässige „Mallorca-Zeitung“ berichtete, lag dies wohl in einem Übertragungsfehler zwischen den örtlichen Behörden und dem Gesundheitsministerium in der spanischen Hauptstadt Madrid. Demnach liege die Zahl der Fälle aktuell bei 120 bis 170 Neuinfektionen, die innerhalb der letzten sieben Tage je 100.000 Einwohner aufgetreten seien.

Sehr angespannte Lage auf Mallorca

Auf der Insel ist die Infektionslage in der Tat sehr angespannt. Rund 23.000 Einwohner eines Stadtteils der Inselhauptstadt Palma de Mallorca dürfen seit dem Freitag ihr Viertel nur noch für das Allerwichtigste verlassen. Dazu gehören der Weg zur Arbeit, zu einem Arzt oder zur Schule. Und mit 12.183 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden vermeldete Spanien am Freitag erst einen neuen Rekordwert. Hingegen kritisiert der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Norbert Fiebig gegenüber der „Bild am Sonntag“ die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigte Maßnahme, Reiserückkehrer aus Risikogebieten für fünf Tage in Quarantäne zu schicken: „Damit unterbindet die Bundesregierung faktisch die Berufsausübung von Reisebüros und Reiseveranstaltern. Es gibt für den Winter derzeit fast nichts, was verkauft werden kann. Damit ist die Reisewirtschaft eine Händlerin ohne Ware.“

Die Empfehlung des Bundesgesundheitsministers Spahn, den anstehenden Herbst- und Winterurlaub in Deutschland zu verbringen, messe dabei mit zweierlei Maß. Fiebig sagte dazu weiter: „In Bayern gibt es aktuell drei Hotspots. In Spanien gibt es eine Reihe von touristisch relevanten Inseln – zum Beispiel Lanzarote, Formentera und Menorca, die keinen einzigen Hotspot haben. Trotzdem gilt dort eine Reisewarnung. Das ist absurd – und schadet nicht nur der deutschen Reisewirtschaft.“

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Alexander Grünstedt