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Fesselopfer aus Straßengraben: Täter offenbar Serien-Vergewaltiger

Am 12. Oktober wurde eine 20-jährige Frau schwer verletzt und gefesselt im Straßengraben bei Lübeck gefunden. Die Polizei hat jetzt einen Tatverdächtigen, der schon mehrere Frauen überfallen haben soll.

Am Montagmorgen wurde ein 43-jähriger Tatverdächtiger im Fall des Lübecker Fesselopfers festgenommen. Das Amtsgericht hat bereits Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes, weil die junge Frau vor drei Wochen verletzt und gefesselt in einem Straßengraben zurückgelassen wurde. Sie hätte die Tat vermutlich nicht überlebt, wenn nicht zufällig ein Autofahrer dort Halt gemacht und sie gefunden hätte. Entgegen erster Pressemeldungen steht inzwischen auch der Vorwurf der Vergewaltigung im Raum.

Der Beschuldigte sei möglicherweise ein Serientäter, hieß es aus Ermittlerkreisen. Ende September habe er bereits eine 25-jährige Frau attackiert. Die Lübeckerin war frühmorgens auf dem Nachhauseweg angegriffen und in ein Gartengelände verschleppt worden. Jedoch konnte die Frau sich befreien und flüchten. Die Ermittler können nicht ausschließen, dass der Beschuldigte noch weitere Taten dieser Art verübt habe. Die Polizei hofft darauf, noch weitere Zeugenhinweise zu erhalten.

Zweites bekanntes Opfer wurde im Straßengraben gefesselt, seinem Schicksal überlassen
Die Ermittlungen waren ins Rollen gekommen, nachdem am 12. Oktober frühmorgens eine 20-jährige Studentin in einem Graben in der Nähe der A20 bei Lübeck gefunden worden war. Jemand hatte die Frau gefesselt, geknebelt und an einem Gestrüpp festgebunden. Sie wies zahlreiche Verletzungen auf, war ausgekühlt und wurde offenbar in der Tatnacht vergewaltigt.

Der Ersthelfer, der die Frau gefunden hat, band die Frau los und rief die Polizei. In einem Interview beschrieb er, dass die Frau mit einem „Hemd im Mund“ geknebelt worden war. Außerdem äußerte er sich entsetzt darüber, wie fest verschnürt das Opfer gefesselt worden war. „Nicht mal Tiere bindet man so an.“

Zunächst hatte sich das Opfer nicht an die Geschehnisse der Nacht erinnern können, hieß es. Einige Tage später korrigierte die Staatsanwaltschaft diese Aussage. Vor ihrem Verschwinden war die Frau zuletzt auf einer Studentenparty in Lübeck gesichtet worden. Den Ermittlern gegenüber hatte die Frau schließlich Angaben machen können, was danach geschehen sei. Die Ermittlungen der vergangenen drei Wochen führten die Polizei nun zum aktuellen Tatverdächtigen. Details verrieten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht.

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Stephan Heiermann