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Frankreich verhängt strikte Ausgangssperre

Die Bedingungen für eine Lockerung der momentanen Corona-Maßnahmen liegen bei maximal 5.000 Neuinfektionen. Allerdings sind die Zahlen in Frankreich im Moment gut dreimal so hoch. Als Konsequenz folgt nun eine landesweite Ausgangssperre, die auch über Silvester gelten soll.

Die Franzosen dürfen im Angesicht der hohen Corona-Infektionszahlen die Silvesternacht nicht im Freien feiern. Für den Jahreswechsel hat die Regierung nun eine Ausgangssperre ab 20 Uhr verhängt, wie der Premierminister Jean Castex mitteilte. Bis mindestens in den Januar ist somit auch die geplante Öffnung von Kinos, Theatern oder Museen verschoben.

“Wir sind noch nicht am Ende der zweiten Welle angekommen”, sagte Regierungschef Castex. Bereits ab kommenden Dienstag tritt die Ausgangssperre in Kraft. Sie gilt dann ab 20 Uhr. Frei bewegen dürfen sich die Menschen nur an Heiligabend, um zur traditionellen Mitternachtsmesse gehen zu können. Allerdings wird die Zahl der Teilnehmer an Messfeiern nicht erhöht, es bleibt bei der Regelung, dass zwischen den Gläubigen eine Reihe frei bleiben muss.

“Risiko, dass die zweite Welle wieder ansteigt”

Die Menschen sollen an Weihnachten zu ihren Familien reisen dürfen, doch ermahnt der Premier zu kleinen Feiern mit maximal sechs Erwachsenen. Er betonte weiter, dass alles getan werden muss, “um einen dritten Lockdown in den kommenden Monaten zu verhindern”. Auf größere Feiern solle auch Silvester verzichtet werden. Untersagt ist vielerorts das private Böllern, es gibt in vielen Städten zentral organisierte Feuerwerke.

Für Lockerungen noch vor Weihnachten hatte Präsident Macron maximal 5.000 tägliche Neuinfektionen als Voraussetzung genannt. Mit fast 14.000 lag die Zahl zuletzt fast dreimal so hoch. Gesundheitsminister Olivier Véran warnte, es gebe ein “Risiko, dass die zweite Welle wieder ansteigt”.

Zum Ende November hatte es von Seiten der Regierung erste Lockerungen des strengen Lockdowns gegeben. Dieser galt seit rund einem Monat. Unter strikten Hygieneauflagen sind seitdem alle Geschäfte wieder geöffnet. Nur mit triftigem Grund dürfen die Menschen länger als drei Stunden ihre Wohnung verlassen.

Hingegen wird dann ab Dienstag die Pflicht entfallen, bei Kontrollen eine Bescheinigung vorzuzeigen, um das eigene Ausgehen zu begründen. Ein Bußgeld von 135 Euro droht in Frankreich bei dem Verstoß gegen Corona-Auflagen.

Die Corona-Kennzahlen haben sich in Frankreich sei dem Einführen des Lockdowns am 30. Oktober deutlich erholt. Die täglichen Neuinfektionen gingen dabei von über 60.000 pro Tag sichtbar zurück. Ebenso ließ der Druck auf die Krankenhäuser stark nach. Die Auslastung der Intensivstationen liegt derzeit bei rund 50 Prozent, gut 3.000 Menschen wurden dort noch behandelt. Zielwert für den 15. Dezember waren nach Macrons Vorgaben 2.500 bis 3.000 Intensivpatienten.

Hingegen stiegen die Todesfälle zuletzt massiv an. Insgesamt sind es bis jetzt 56.648. Daher sollen bis in den Januar hinein Restaurants und andere Gaststätten geschlossen bleiben, da sie als Infektionsherde gelten.

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Alexander Grünstedt