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Gesundheitsexperte fordert Corona-Tests am Arbeitsplatz

Im Rahmen der neuen Homeoffice-Verordnung sollen die Zahlen der Infektionen, die am Arbeitsplatz entstehen, gesenkt werden. Regelmäßige Tests der Belegschaft bei Dienstbeginn fordert daher der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Allerdings sind mit diesem Vorschlag auch Probleme verbunden.

Angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen und der steigenden Gefahr durch die sich immer weiter ausbreitenden Coronavirus-Mutationen fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, dass in Unternehmen regelmäßig Antigentest durchgeführt werden sollten. „Studien zeigen ganz klar: Wenn man die Belegschaften der Betriebe zwei Mal pro Woche mit einem Antigentest sozusagen bei Beginn der Arbeit testen würde, diejenigen, die nicht im Homeoffice sind, dann würde man damit massiv die Zahl der Neuinfektionen senken können”, sagte Lauterbach im Interview mit RTL/ntv.

Allerdings räumte der Politiker ein, dass dies eine sehr teure Maßnahme wäre. Doch seien solche regelmäßigen Tests eine „Investition, von der übrigens auch die Arbeitgeber deutlich profitieren würden”, da zu diesem Zeitpunkt die Impfungen noch nicht flächendeckend durchgeführt werden.

Lauterbach sprach sich aber auch gegen Reiseverbote aus, so wie diese derzeit für die Karnevalsferien in Belgien erlassen worden sind. „Über Reiseverbote nachzudenken, halte ich nicht für zielführend. Wichtig ist: Diejenigen, die in Risikogebieten gewesen sind, die müssen getestet zurückkehren”, so der SPD-Gesundheitsexperte. „Ohne dass man ein Testergebnis hat, was zeigt, dass man sich nicht infiziert hat, darf aus meiner Sicht die Einreise nicht erlaubt sein, muss man sofort in Quarantäne.” Wichtig sei nun, dass es zu präzisen Überprüfungen an den Grenzen und den Flughäfen komme, wenn jemand aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreise.

Bei den Schnelltest bekommen man in der Regel binnen 15 bis 30 Minuten ein positives oder negatives Ergebnis. Allerdings unterscheiden sich die Preise erheblich. In Deutschland sind Selbsttests auf Corona bislang aber noch nicht möglich. Es ist durch die Medizinprodukte-Abgabeverordnung untersagt, solche an Laien auszugeben.

Die geringe Zuverlässigkeit dieser Test im Vergleich zu den PCR-Tests war schon bekannt, bevor diese auf Markt gekommen sind. Auch unterscheiden sich die Verfahren erheblich. Im Labor besteht die Möglichkeit, selbst kleinste Spuren vom Erbmaterial des Erregers aufzuspüren. Hingegen weisen die Schnelltest den Erreger anhand von bestimmten Virusproteinen nach. Diese Schnelltests schlagen besonders in der hochansteckenden Phase, wenn die Betroffenen also eine sehr hohe Viruskonzentration im Rachen haben, recht gut an. Wichtig ist, dass der Abstrich ordnungsgemäß gemacht wurde. Denn sonst kann es insbesondere zu Beginn der Inkubationszeit zu einem negativen Testergebnis kommen.

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Author
Sara Breitner