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Grüne fordern Verbot von Luftballons

Gleich, ob sie beim Kindergeburtstag oder beim Stadtfest verwendet werden: Die Grünen in Niedersachsen fordern ein generelles Verbot von gasgefüllten Luftballons. Nach ihrer Ansicht könnten die Plastikreste im Magen von Vögeln landen und diese dann verhungern lassen. Abgelehnt wird dieser Vorstoß vom Umweltministerium. Mit einem sehr emotionalen Argument.

Die Grünen in Niedersachsen haben sich für ein Verbot von Luftballons ausgesprochen. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte die Landeschefin der Partei, Anna Kura, dass die in die Luft gelassenen Ballons in den allermeisten Fällen in der Natur landeten. Dort würden die weichen Ballonreste dann von Vögeln und anderen Tieren gefressen, die dadurch „dann mit vollem Magen“ verhungerten. Daher seien für die Grünen auch Ballons aus reinem Naturlatex keine wirkliche Alternative.

Hintergrund für die Forderung von Kura ist der Beschluss der Stadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen, die in der Zukunft auf Massenstarts von gasgefüllten Luftballons bei städtischen Veranstaltungen und auf städtischen Flächen verzichten will. Erlaubt seien Ballons aber weiterhin auf privaten Feiern.

“Auf der einen Seite steht das kurze schöne Bild von bunten Ballons in der Luft, auf der anderen das von verendeten Vögeln”, sagte Kura. “Initiativen wie die aus Gütersloh helfen auch, das Bewusstsein für ungewollte Folgen unseres Handelns zu schärfen.”

Das Umweltministerium antwortet emotional: Ballons “mit Träumen und Hoffnungen verbunden”

Diese Forderung wurde aber vom niedersächsischen Umweltministerium umgehend zurückgewiesen. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte der Zeitung: “In den Himmel steigende Luftballons haben die Menschen schon immer mit Träumen und Hoffnungen verbunden. Warum sollten wir ihnen diese Gefühle nehmen?” Und weiter stellt sie klar: “Ein Ballonverbot rettet die Welt ganz bestimmt nicht.”

Kritisiert wird der Vorstoß der Grünen auch von der FDP. Der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, sprach in diesem Zusammenhang von einem immer stärkeren Überbietungswettbewerb bei den Verboten. Mit ihrer „Öko-Radikalisierung“ treibe die Parte immer mehr Menschen in die Arme der AfD, warf er den Grünen vor.

Erst im März hatte die EU ein künftiges Verbot von Einweggeschirr und anderen, aus Kunststoff hergestellten Wegwerfprodukten beschlossen. Auf ein explizites Verbot von Luftballons, die etwa bei Kindergeburtstagen fliegen gelassen werden, hatte man damals aber ausdrücklich verzichtet. Vorgegeben werden sollen jedoch eine Kennzeichnung, die eine möglichst umweltschonende Entsorgung enthalten soll.

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Author
Jerry Heiniken