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Gruppenvergewaltigung in NRW: „massive Gewalt“ – Täter bekommen Familienhilfe

Bei der Gruppenvergewaltigung in Mühlheim war „Gewalt im Spiel, massive Gewalt“ – trotzdem sind alle Täter auf freiem Fuß.

Bei den laufenden Ermittlungen um die Mühlheimer Vergewaltigung stellte sich heraus, dass die fünf minderjährigen Täter „massive Gewalt“ anwandten, um den Missbrauch an ihrem 18-jährigen Opfer durchzuführen. So sei die junge Frau unter anderem mehrfach ins Gesicht geschlagen und zu sexuellen Handlungen gezwungen worden. Außerdem, so behauptet das Opfer laut BILD, hätten die Heranwachsenden das Geschehen gefilmt.

Alle fünf mutmaßlichen Täter befinden sich seit der Erstvernehmung auf freiem Fuß, obwohl dringender Tatverdacht besteht. Eine Untersuchungshaft sei ausgeschlossen, weil die minderjährigen Beschuldigten einen festen Wohnsitz in Deutschland hätten und als Bulgaren EU-Bürger seien. Ein Polizeisprecher erläuterte: „Deshalb wurden sie gar nicht erst dem Haftrichter vorgeführt.“

Die zwei 12-jährigen Beschuldigten wurden, da sie per Gesetz Kinder sind und damit strafunmündig, „an Ort und Stelle an die Eltern übergeben“, berichtete der Sprecher. Die drei 14-Jährigen wurden im Beisein ihrer Eltern vernommen und danach freigelassen.

Die Stadt Mühlheim ließ auf Rückfragen mitteilen, dass sich am Montag das Jugendamt einschalten werde, um Familienhilfe anzubieten. Es sei denkbar, dass die Jungs aus der Obhut ihrer Eltern entnommen würden, wenn das Jugendamt zu dem Schluss komme, dass eine Überforderung gegeben sei. Den Eltern habe man geraten, die Beschuldigten vorerst nicht zur Schule zu schicken.

Die Polizei erklärte, dass man gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft nach Möglichkeiten suche, die Täter strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Dies geschehe im Rahmen der gesetzlichen Strafmündigkeit. Da Kinder unter 14 Jahren strafunmündig sind, können diese jedoch nicht vor Gericht gestellt werden.

Sie lockten die Frau in einen Hinterhalt
Im Zuge der aktuellen Ermittlungen konnte inzwischen folgender Ablauf hergeleitet werden: Offenbar kannte das Opfer einen der Täter vom Sehen. Dieser lockte die 18-Jährige gemeinsam mit seinem Komplizen in ein Gestrüpp. Dort warteten bereits die anderen drei Mittäter. Als die junge Frau sich weigerte, den Forderungen der Gruppe Folge zu leisten, wurden diese wütend, wendeten Gewalt an und erzwangen sexuelle Handlungen. Ein Polizeisprecher sagte: “Es war Gewalt im Spiel, massive Gewalt.“ Ein Anwohner wurde auf das Geschehen aufmerksam, weil sein Hund bellte. Als der Mann hinter seinem Grundstück im Gebüsch nachsah, fand er die junge Frau am Boden liegend und sah die Täter davonlaufen. Durch die Aussagen des Zeugen und der Frau, konnten die fünf Teenager zeitnah gestellt werden.

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Sara Breitner