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Gruselfall in NRW: Sohn lebt mit seiner toten Mutter zusammen

Angehörige hatten Verdacht geschöpft und alarmierten die Behörden. Das Ordnungsamt verschaffte sich Zugang zur Wohnung und fand die Leiche einer Seniorin – sie war vor ungefähr einem Jahr verstorben.

In einem Mehrfamilienhaus in Marl (NRW) machten die Behörden am Mittwoch eine schaurige Entdeckung: Die Beamten fanden die Leiche einer Seniorin, die seit fast einem Jahr verstorben war. Dort lebte ihr 53-jähriger Sohn seit Monaten mit der toten Frau in einem Haushalt in einem Mehrfamilienhaus.

Der Sohn wurde zunächst festgenommen. Bei der Obduktion stellte sich allerdings heraus, dass die Verstorbene sehr wahrscheinlich im Alter von 85 Jahren eines natürlichen Todes gestorben sei. Wenngleich es zunächst keine Anzeichen auf ein Tötungsdelikt gab, wird der Leichnam weiterhin auf die genauen Todesumstände untersucht. Durch die lange Zeitspanne zwischen Todeszeitpunkt und Auffinden der Leiche sind die weiteren rechtsmedizinischen Maßnahmen sehr aufwendig, sodass noch kein eindeutiges Ergebnis vorliegt. Vorerst wurden die schweren Vorwürfe gegen den Sohn jedoch fallen gelassen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der 53-Jährige wieder aus dem polizeilichem Gewahrsam entlassen.

Offenbar hatte der Mann seine Mutter bis zum Tode gepflegt. Als sie dann verstarb, war er mit der Situation überfordert – so jedenfalls gab der Sohn es gegenüber der Polizei an. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen teilte er niemandem mit, dass die Frau verstorben war und lebte weiterhin zusammen mit ihren sterblichen Überresten in einer Wohnung. Angehörige und Bekannte hatten sich gewundert, kein Lebenszeichen mehr von der alten Dame zu erhalten und schließlich die Behörden verständigt.

Wenngleich der Verdacht auf ein Tötungsdelikt vorerst ausgeräumt wurde, so ermitteln die Behörden weiterhin wegen möglicher finanzieller Straffälligkeiten. Die Staatsanwaltschaft lässt unter anderem prüfen, ob der 53-Jährige weiterhin Rentenzahlungen durch die groteske Situation erhielt.

Ehefrau versteckte Leiche ihres Mannes ein Jahr im Bett
Der Fall erinnert an einen Hamburger Leichenfund im letzten September. In diesem Fall hatte eine 73-jährige Frau die Leiche ihres Mannes über ein Jahr lang im Bett versteckt und akribisch gepflegt. Gut verpackt in einem gut durchlüfteten Zimmer hatte der Tote sich monatelang gehalten, ohne die Aufmerksamkeit der Nachbarn zu erregen. Auch hier war es ein Bekannter, der die Behörden alarmierte, nachdem er den 74-Jährigen anderthalb Jahre nicht mehr gesehen hatte.

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Sara Breitner