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Haftbefehl aufgehoben – Rebeccas Schwager wieder frei

Die 15-jährige Rebecca aus Berlin wird seit mehr als 4 Wochen vermisst. Ihr Schwager Florian R. (27) wurde als dringend Tatverdächtiger festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Nun wird dieser Haftbefehl gegen ihn nach knapp 3 Wochen wieder aufgehoben, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

Der Haftrichter am Amtsgericht Tiergarten in Berlin nennt als Grund, dass er “aufgrund des gegenwärtigen Ermittlungsstands Zweifel am dringenden Tatverdacht” gegen den 27-jährigen hat, so die leitende Berliner Generalstaatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung von Freitag.

Diese Entscheidung hält die Anklagebehörde mit Blick auf die derzeitig bestehende Beweislage für vertretbar und will daher zum jetzigen Zeitpunkt keine Beschwerde gegen die richterliche Entscheidung einlegen.

Neuer Haftbefehl jederzeit möglich

Doch auch jetzige Entlassung wegen nicht hinreichender Beweise heißt nicht das Ende der Ermittlungen. Es kann jederzeit ein neuer Haftbefehl gegen Florian R. ausgestellt werden. Dies ginge zum einen, wenn die Staatsanwaltschaft, wie schon nach der ersten Verhaftung, erneut Beschwerde einlegen würde. Sollte der Haftrichter die Beweislage wieder so bewerten, kann ihm ein neuer Haftbefehl verkündet werden. Sollten sich aus den Ermittlungen neue Untersuchungsergebnisse ergeben, so kann er ebenfalls erneut in Untersuchungshaft kommen.

Deshalb rückte der Schwager in den Fokus der Ermittler

Derzeit nimmt die Kriminalpolizei an, dass der Teenager getötet wurde, auch wenn bisher keine Leiche gefunden wurde. Das erklärte in der ZDF-SEndung “Aktenzeichen XY” der Chef der 3. Berliner Mordkommission, Hauptkommissar Michael Hoffmann. Zu den Gründen für diesen Verdacht gibt die Polizei an, dass es nach bisherigen Erkenntnissen zwei eigenartige und klärungsbedürftige Fahrten mit dem Wagen des Schwagers gegeben hat, wie der Kommissar sagte.

Der rote Kleinwagen von Florian R. wurde sowohl am Tag des Verschwindens von Rebecca als auch am Abend des Folgetags durch ein Brandenburger Kennzeichenerfassungssystem gespeichert. Der Verdächtige machte zu beiden Fahrten bislang keine Angaben. Ebenso habe die Polizei Haare von Rebecca wie auch Fasern der vermissten Decke im Kofferraum dieses Autos gefunden haben.

Besonders auffällig waren jedoch die widersprüchlichen Aussagen des Schwagers zur Handynutzung am Morgen, als Rebecca verschwand. Er behauptete, am fraglichen Tag zwischen 5.45 und 8.25 Uhr geschlafen zu haben, nachdem er von einer Firmenfeier zurückgekommen sei. Offenbar konnte ihm aber die Polizei nachweisen, dass er zu diesem Zeitraum Nachrichten per WhatsApp verschickt hat. An wen, ist bisher nicht bekannt.

Geht die Suche nach Rebecca jetzt weiter

Am Freitag will die Mordkommission entscheiden, wo erneut nach der Berlinerin gesucht werden soll. Genauere Angaben wurden von der Polizei noch nicht gemacht. Am Donnerstag ist an der A12 und an Landstraßen zwischen Berlin und Frankfurt / Oder nach Spuren gesucht worden. Auch wurde das Gelände am Scharmützelsee in Brandenburg ohne Erfolg durchsucht.

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Jerry Heiniken