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Heftige Schlammlawine zerstört mehrere Gebäude in Japan

Es scheint, als sei ein Tsunami auf das Land getroffen. Über den japanischen Küstenort Atami brechen gewaltige Schlammmassen herein und reißen dabei mehrere Gebäude mit sich. Es sterben zwei Menschen, viele werden noch vermisst. In Japan kommt es in der letzten Zeit immer häufiger zu verheerenden Erdrutschen.

Infolge von sintflutartigen Regenfällen hat in Japan eine enorme Schlammlawine mehrere Wohnhäuser mit sich gerissen. Ungewiss ist bislang noch das Schicksal von rund 20 Menschen, berichteten örtliche Medien. Ereignet hat sich das Unglück in dem berühmten Küstenort Atami, der für seine heißen Onsen-Bäder bekannt ist und südwestlich von Tokio liegt. Derzeit werden die Vermissten von Rettungskräften gesucht. Zwei Menschen sind bislang dort geborgen worden.

Inzwischen ist von den Behörden die höchste Warnstufe ausgerufen worden. 25.000 Haushalte sind aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Der Strom ist in rund 2.800 Haushalten ausgefallen. Das Militär wurde inzwischen auch um Hilfe gebeten, ein Krisenstab ist eingerichtet. Das japanische Fernsehen hat Bilder gezeigt, in denen eine schwarze Schlammlawine mehrere Häuser mit sich reißt, nachdem sie sich von einem Abhang gelöst hat.

Der Leiter eines Tempels sagte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender NHK: „Ich hörte ein schreckliches Geräusch und sah eine Schlammlawine, die sich nach unten bewegte, während die Rettungskräfte die Menschen zur Evakuierung aufforderten”. Er konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Autos und Häuser seien jedoch vor seinem Tempel verschwunden gewesen, als er zurückkam.

Hochgeschwindigkeits-Verkehr unterbrochen

Auch die Bewohner von anderen Küstenorten sind vor anschwellenden Flüssen, Überflutungen und auch Erdrutschen gewarnt worden. Sie sollen sich ebenfalls in Sicherheit bringen. Auch der Bahnverkehr ist wegen der heftigen Niederschläge unterbrochen worden. Zwischen Tokio und Shin-Osaka wurde der Betrieb der Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge zeitweilig eingestellt.

In Atami selbst sind bis Samstag 313 Millimeter Niederschlag binnen 48 Stunden gefallen. Dies ist nach Angaben von NHK mehr als normalerweise im gesamten Juli fälle. Vor weiteren heftigen Regenfällen warnte zugleich der Regierungschef Yoshihide Suga. „Es besteht die Möglichkeit von starkem Regen aufgrund der Regenfront, daher müssen wir weiterhin auf höchster Stufe wachsam sein”, sagte er.

Derzeit kommt es in dem ostasiatischen Land zu immer heftigeren Regenfällen und damit verbundenen Erdrutschen. Dieses Phänomen wird nach Ansicht von Experten durch den Klimawandel noch weiter verstärkt, da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichert. Diese regnen sich dann in intensiven Niederschlägen ab. Nach amtlichen Angaben sind in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt fast 1.500 Erdrutsche pro Jahr in dem Inselreich mit vielen Bergen abgegangen. Dies ist rund das doppelt als in den zehn Jahren davor.

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Martin Beier