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Heimtückische Infektionskrankheit auf dem Vormarsch in Deutschland

Das deutsche Gesundheitswesen leidet im Augenblick unter einer neuen heimtückischen und äußerst tödlichen Krankheitswelle. Anders als bei Corona oder Krebs ist diese Erkrankung weitgehend selbst verschuldet. Unzulängliche Informationen und damit schlechte Früherkennungsmechanismen sind dafür verantwortlich, dass jährlich etwa 140.000 Deutsche an den Folgen von Sepsis zu Tode kommen. Im Vergleich verstarben im Jahr 2022 „nur“ etwas über 52.000 an Corona. 

Sepsis ist in Deutschland auch als Blutvergiftung bekannt und oft nicht rechtzeitig diagnostiziert, weil viele Ärzte und medizinische Fachkräfte nicht über die Erkennungszeichen informiert sind. Sepsis beginnt nämlich oft ganz harmlos mit einem Schnupfen oder etwa leichten Magenschmerzen. Die meisten Patienten werden deshalb schnell wieder nach Hause geschickt, wo sie oft in kürzester Zeit mit Organ- oder Herzkreislaufversagen zusammenbrechen. 

Die Anzahl der Todesfälle nach einer Blutvergiftung ist besonders in Deutschland sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2013 wurden noch etwa 20.000 Todesfälle als Resultat von Sepsis in Deutschland registriert, das heißt ungefähr 54 Menschen am Tag. Im Laufe des letzten Jahres erlagen jedoch täglich schon mehr als 380 Deutsche der Krankheit. 

Deshalb ruft jetzt die Stiftung Sepsis dazu auf, dass nicht nur medizinische Fachkräfte, sondern auch die Deutschen generell sich besser über die Symptome der Infektion informieren. Die Stiftung hat eine Checkliste veröffentlicht, mit deren Hilfe jeder nachsehen kann, ob er oder sie in Gefahr steht, an einer Blutvergiftung zu leiden. In der Checkliste für eine mögliche Blutvergiftung wird besonders Wert darauf gelegt, dass die alte Regel vom „roten Strich“, der sich an einer Wunde auf der Haut abzeichnet, nicht mehr der einzige ausschlaggebende Faktor für die Früherkennung der Infektion ist. 

Wenn früh erkannt, kann Sepsis in den meisten Fällen mit Antibiotika bekämpft und in Schach gehalten werden. Späte Diagnosen führen oft zu Amputationen, lähmenden Langzeitwirkungen und in mehr als 30 % zum Tode.

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Sepsis als eine der größten Bedrohungen für die Weltbevölkerung eingestuft. Andere Länder, darunter Großbritannien, Irland, die Vereinigten Staaten und Australien, haben bereits Maßnahmen ergriffen, durch die sowohl die Bevölkerung als auch das Gesundheitswesen gezielt auf Sepsis aufmerksam gemacht wurden. Diese haben dazu geführt, dass die jährlichen Todesfälle nach Blutvergiftung mit bis zu 50 % reduziert werden konnten. 

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Alexander Grünstedt