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Hirsch-Zombie-Krankheit breitet sich weiter aus – Übertragung auf Menschen gefürchtet

Ein neues Gesetz macht deutlich, wie ernst die Lage ist. Die „Hirsch-Zombie-Krankheit“ breitet sich immer weiter aus und Experten befürchten eine Gefahr für den Menschen.

Der US-Bundesstaat Nevada hat ein neues Gesetz veranlasst, wonach kein erlegtes Wild mehr in das Regierungsgebiet Nevada mehr eingeführt werden darf. Der Grund: Die sogenannte „Hirsch-Zombie-Krankheit“ breitet sich immer weiter aus.

Bei der „Hirsch-Zombie-Krankheit“ handelt es sich um die „Chronic Wasting Disease“ (CWD). Sie wurde bei Hirschen, Rehen und Elchen nachgewiesen. Erkrankte Tiere fallen durch unkoordinierte Bewegungen, Gewichtsverlust, Speicheln, Angstfreiheit und Aggression auf – daher die Bezeichnung „Zombie-Krankheit“. Am Ende sterben die abgemagerten Tiere.

CWD wurde inzwischen in 24 US-Staaten nachgewiesen, jüngst auch in drei Provinzen Kanadas. Neben einem Einfuhrverbot überwacht Nevada die Grenzen des Bundesstaates. Immigrierende Wildherden werden genau beobachtet. Verhält ein Tier sich auffällig, wird die Herde gesäubert. Außerdem werden stichprobenhaft Kadaver auf die Krankheit untersucht.

Nevada hofft durch die Maßnahmen eine Weiterverbreitung auf die eigenen Wildbestände zu vermeiden. Experten halten dies für nahezu aussichtslos, da die Ausbreitungsrate enorme Dimensionen angenommen hat und mit einer Inkubationszeit von rund einem Jahr kaum zu kontrollieren ist. Unter den Tieren verbreitet sich die Krankheit durch den Austausch von Körperflüssigkeiten. Tiere die eine gemeinsame Tränke nutzen, sind gefährdet sich über den Speichel zu infizieren.

CWD ist eine Art „Wild-BSE“
CWD ist vergleichbar mit „Rinderwahnsinn“ (BSE). Genau wie BSE lösen schädliche Proteine, sogenannte Prione, eine Störung des Nervensystems aus. Letztlich werden Gehirn und Rückenmark schwammartig zersetzt. Beide Krankheiten gehören zur Gruppe der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE). Bislang wurde nur bei BSE eine Übertragung auf den Menschen nachgewiesen. Durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch können die Prione beim Menschen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslösen. Eine vergleichbare Ansteckung mit CWD ist denkbar, wurde allerdings bis jetzt nicht beobachtet. Trotzdem empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Menschen in Ausbruchsgebieten, kein Wildfleisch zu verzehren.

Europa ebenfalls in Alarmbereitschaft
Vor drei Jahren wurde das Krankheitsbild auch in Europa nachgewiesen. Seither ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Alarmbereitschaft. 2016 wurden über 1000 Tiere in Norwegen getötet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Länder Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Schweden und Polen entnehmen regelmäßig Stichproben, um ein Wiederaufflammen der Krankheit frühzeitig zu erkennen und ggf. einzugreifen.

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Author
Sara Breitner