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Immer mehr Infektionen aus dem Ausland

Im Moment gibt es einen dramatischen Anstieg der Zahl der Menschen, die sich auf einer Reise mit dem Coronavirus infiziert haben und nach Deutschland zurückkehren. Inzwischen liegt dieser Wert bei fast 40 Prozent aller Neuinfektionen. Besonders in drei Ländern stecken sich massenhaft Reisende an und die Gründe dafür sind offensichtlich.

Ungebrochen ist derzeit der Trend, dass ein großer Teil der registrierten Neuinfektionen in Deutschland aus dem Ausland mitgebracht werden. Der Wert ist nach dem jüngsten Lagebericht des Robert-Koch-Instituts auf 39 Prozent gestiegen. Bei 35 Prozent lag dieser Wert in der Woche zuvor. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, so wird es bald wieder den Höchststand wie in der zweiten März-Woche geben. Damals war rund die Hälfte aller Ansteckungen auf Reisen zurückzuführen. Vor 14 Tagen lag der Wert sogar nur bei 21 Prozent.

In den vergangenen drei Wochen wurde Deutschland 95.119 Mal als wahrscheinliches Infektionsland genannte. Danach folgen mit 1.755 Meldungen das Kosovo, die Türkei mit vermutlich 1.134 Reisenden, die sich infiziert haben. Und auch Kroatien hat sich inzwischen zu einem Corona-Hotspot entwickelt. Hier gibt es 786 Nennungen einer möglichen Infizierung. Es folgen Bulgarien (322), Bosnien-Herzegowina (297), Spanien (222), Serbien (211), Rumänien (193), Polen (163), Mazedonien (161), Albanien (152), Österreich (101), Frankreich (90), Italien (79) und Malta (72).

Familienbesuche und Party-Urlauber

Zu den angestiegenen Infektionen im Ausland merkte das RKI an, dass eine Analyse ergeben habe, dass unter den Rückkehrern aus dem Kosovo und der Türkei insbesondere Kinder und Personen mittleren Alters von den Infektionen betroffen waren. Daraus lasse sich schließen, dass es sich dabei um Reisen im Familienverbund gehandelt habe. Umgekehrt lassen die Fälle, die sich wahrscheinlich auf Spanien oder Kroatien zurückführen lassen, auf einen Vergnügungstourismus schließen. Hier betrifft es vor allem Personen zwischen 20 und 24 Jahren.

Auch besteht schon jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Regionen einen wesentlich höheren Anteil an Neuinfektionen durch Reiserückkehrer haben als es der Bundesdurchschnitt hergibt. So vermeldete Berlin schon in der letzten Woche, dass mehr als 50 Prozent aller Neufälle auf Reiserückkehrer zurückgehen. Diese Quote könnte aber schon rückläufig sein, da hier die Schule schon wieder begonnen hat und die Reisezeit somit vorbei sei.

Im Zusammenhang mit zunehmenden Reise-Infektionen mahnte das RKI, dass sich die Menschen dringend an die AHA-Regeln halten sollten und große Menschenansammlungen vermeiden. Umgehend sollte sich auch jeder testen lassen, der mit Covid-19 vereinbare Symptome entwickle. Folgefälle und Übertragungen könnten somit durch konsequente Prävention und frühzeitige Fallfindung erheblich reduziert werden.

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Author
Sara Breitner