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In Niedersachsen stirbt ein Mensch an Masern

Weltweit wächst die Zahl der Masernfälle rasant. In diesem Jahr könnte es auch in Deutschland erneut zu hohen Krankenzahlen kommen. In Niedersachsen ist derweil ein mit dem Erreger infizierter Erwachsener gestorben. Maßgeblich habe die Infektion zu seinem Tod beigetragen, hieß es.

In Niedersachsen ist ein mit Masern infizierter Erwachsener gestorben. Die Sprecherin des Landkreises Hildesheim, Birgit Wilken, sagte, dass die Infektion maßgeblich zu seinem Tod beigetragen habe, ob sie aber letztlich als Ursache gelten kann, wird erst in einigen Wochen genau feststehen.

Bei der gestorbenen Person, die zwischen 30 und 40 Jahre alt gewesen ist, sei erst acht Tage vor dem Tod eine Masernimpfung erfolgt. Im familiären Umfeld war zuvor die Krankheit aufgetreten. Allerdings konnte die Impfung in diesem Falle die Erkrankung nicht verhindern. Weitere Angabe zum Todesopfer wurden mit dem Verweis auf den Datenschutz nicht gemacht.

Erst drei Tage vor Ihrem Tod hatte die betroffenen Person das klinische Bild einer Infektion mit Masern gezeigt. Dazu gehörte auch der typische Hautausschlag. Es sei bis dato noch nicht abschließend geklärt, wie es zu einem derartig schnellen und schweren Verlauf der Krankheit kommen konnte. Weitere Untersuchungsergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet.

In 2016 sind in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zwei direkte Masern-Todesfälle gelistet worden. Ein Jahr zuvor waren es genau drei.

Debatte über Impfpflicht in Deutschland

“Wir wissen, Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Gehirnentzündungen durch Maserninfektionen sind keine Seltenheit. Tödliche Verläufe sind bekannt, ungefähr jede 1000. Masernerkrankung führt zum Tod.”, sagte Katharina Hüppe, Leiterin des Hildesheimer Gesundheitsamtes. Und das Landesgesundheitsamt merkte an, dass die Impfung in diesem Falle die Infektion des nun Verstorbenen nicht mehr verhindern konnte.

Verpflichtende Masern-Impfungen für Kita- und Schulkinder will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Diese sollen unter anderem mit Geldstrafen bis zu 2.500 Euro und einem Kita-Ausschluss durchgesetzt werden. Ab dem 1. März 2020 soll eine Impfpflicht dann gelten, wie es in dem Gesetzentwurf dazu heißt. Vor einigen Wochen hatte es in Hildesheim einen größeren Masernausbruch gegeben.

Alarmierend ist das Ergebnis einer europaweiten Umfrage der EU-Kommission. Dabei hat die Hälfte der EU-Bürger angegeben, dass sie an eine schädliche Wirkung von Impfungen glauben. “Das bedeutet, dass unsere Arbeit, die Impfabdeckung zu erhöhen und gegen Falschinformationen zu Impfungen vorzugehen, noch lange nicht beendet ist”, erklärte Vize-Kommissionspräsident Jyrki Katainen. Eine bessere Aufklärung über Impfungen fordert daher die Kommission. Dadurch sollen die Risiken für Epidemien und Todesfälle reduziert werden. Im vergangenen Jahr gab es europaweit gut 80.000 Maserninfektionen. Mehr als 70 davon endeten für die Erkrankten tödlich.

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Author
Jerry Heiniken