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Italien droht mit Zwangseinweisung

Derzeit prüft die italienische Regierung sehr harte Maßnahmen, mit der Covid-19-Patienten wesentlich strenger kontrolliert werden sollen. Dabei ist auch im Gespräch, auf Zwangseinweisungen zurückzugreifen, falls sich schwer erkrankte Personen weigern sollten, sich in ein Krankenhaus zu begeben.

Für den Fall, dass sich durch falsches Verhalten von Covid-19-Patienten die Gefahr entwickelt, neue und weitreichende Ansteckungen auszulösen, plant die italienische Regierung nun die Möglichkeit, diese Personen mittels Zwangseinweisung in ein Krankenhaus zu schicken. Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza sagte dazu gegenüber der Zeitung „La Repubblica“: “Ich erwäge mit meinen Juristen die Möglichkeit einer zwangsweisen medizinischen Behandlung in Fällen, in denen eine Person behandelt werden muss und sich weigert.”

Laut den Medien ist der Hintergrund für diese rigorose Maßnahme der Fall eines Covid-19-Patienten, der sich trotz Fiebers und eines positiv ausgefallenen Tests geweigert hatte, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen. In der Stadt Vicenza wird der Unternehmer für einen Corona-Herd mit zahlreichen positiven Fällen und Dutzenden Quarantäne-Fälle verantwortlich gemacht. Zuvor war der Mann von einer Balkanreise zurückgekehrt und hatte sich nicht an die vorgegebenen Maßnahmen zum Schutz gehalten. Anfang Juli war der Mittsechziger dann wegen einer Verschlechterung seines Zustandes doch noch in ein Krankenhaus gebracht worden und kam dort umgehend auf die Intensivstation.

Seit Februar ist das südeuropäische Land besonders hart von der Pandemie betroffen und hat bislang rund 35.000 Todesfälle registriert. Zuletzt hatte der leichte Anstieg an Neuinfektionen in verschiedenen Regionen für große Sorgen im gesamten Land gesorgt. Innerhalb von 24 Stunden waren landesweit 235 neue Fälle registriert worden, so die örtlichen Behörden.

Verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen kündigte auch Luca Zaia, Regionalpräsident von Venetien an. Zum Wochenbeginn sollen dazu weitere Details benannt werden. Sofern Erkrankte eine Behandlung verweigern sollten, fordert er für diese Personen eine Zwangseinweisung in ein Krankenhaus.

Parallel dazu gibt es in Italien schon harte Strafen für Verweigerer. Wird man positiv auf Sars-Cov-2 getestet und begibt sich nicht in Isolation, so drohen unter Umständen 3 bis 18 Monate Haft und eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro. In dem Mittelmeerland warnen sowohl Fachleute als auch Politiker regelmäßig davor, übermütig zu werden, denn das Virus kursiere in dem Land auch weiterhin. Gegenüber dem Sender Sky TG24 sagte der Mikrobiologe Andrea Crisanti, dass die Lage unter Kontrolle sei. Dennoch müssten umgehend neue Herde ausfindig gemacht und alle Kontaktpersonen sofort in Isolation gebracht werden.

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Alexander Grünstedt