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Junge ohne Vorerkrankung stirbt nach Corona-Infektion

Am Freitag starb ein 12-jähriger Junge ohne bekannte Vorerkrankungen plötzlich an Organversagen. Bekannt ist nur, dass der Junge Wochen zuvor positiv auf das Corona-Virus getestet worden war.

In Spanien ist ein 12-jähriger Junge aus der Stadt Gijón plötzlich an Organversagen gestorben. Sein Tod stellt die Ärzte vor ein Rätsel, weil keine Vorerkrankungen bekannt sind. Wochen zuvor soll das Kind sich mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Ob ein Zusammenhang besteht, ist bislang unklar.

Kurz vor seiner Erkrankung war der Junge scheinbar topfit und spielte noch regelmäßig Fußball. Am Dienstag dann zeigte der 12-Jährige plötzlich Unwohlsein und eine ungewöhnliche Hautreaktion. Sein Zustand verschlechterte sich schnell, sodass die Ärzte das Kind in ein künstliches Koma versetzten. Am Freitag starb der Junge schließlich auf der Intensivstation.

Organversagen wird bei Kindern seit dem Frühjahr in Einzelfällen im Zusammenhang mit COVID-19 beobachtet. In der zweiten Welle, parallel zu den höheren Infektionszahlen, häufen sich auch Fälle mit dem sogenannten „Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“ (PIMS). Dabei entwickeln Kinder eine heftige Entzündungsreaktion, die, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zu Organversagen führen kann. Zu den ersten Symptomen zählen hartnäckiges Fieber, Bauchschmerzen und Durchfall. Etwa die Hälfte der Kinder mit PIMS entwickeln außerdem einen Hautauschlag im Intimbereich und an den Handflächen. Ein etwas kleinerer Anteil erleidet laut einer Studie des Londoner Imperial Colleges unter einer Bindehautentzündung und rund 14 Prozent entwickeln Herzprobleme. Bisher wurde PIMS bei Kindern zwischen sechs und 16 Jahren beobachtet. Ob das Corona-Virus diese gefährliche Entzündungskrankheit tatsächlich verursacht, ist bis heute nicht belegt. Es gilt aber als sehr wahrscheinlich.

In Deutschland (ca. 83 Mio Einwohner) wurden bisher 50 PIMS-Fälle registriert. In der Schweiz (ca. 8,5 Mio Einwohner) wurden bereits 60 Fälle verzeichnet, die meisten davon sind in den letzten sechs bis acht Wochen aufgetreten. Gleichzeitig wurden in dem Bergland fast 40.000 Corona-Infektionen bei Kindern registriert. Die Wahrscheinlichkeit an PIMS zu erkranken, bleibt damit sehr gering. Deshalb sieht der Schweizer Corona-Experte Christoph Berger keinen Anlass, die Corona-Regeln diesbezüglich anzupassen und appellierte, den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Ärzte und Kliniken jedoch müssten auf PIMS vorbereitet sein. „Es ist wichtig, dass wir Kinder mit PIMS erkennen und richtig behandeln“, sagte Berger, betonte gleichzeitig, dass Kinder insgesamt wenig von COVID-19 betroffen seien. In der Schweiz blieben die Schulen bislang in der zweiten Welle offen. Nur wenige Kantone verlängern die Weihnachtsferien.

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Sara Breitner