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Kahlschlag bei großer Ladenkette

Die Parfümeriekette Douglas wird von dem Lockdown hart getroffen. Die Kunden kaufen im Zuge der Pandemie immer mehr online ein. Daher werden durch das Unternehmen nun viele Standorte dichtgemacht. Auch in Deutschland sind Filialen betroffen, laut Bericht trifft es aber vor allem Südeuropa.

Angesichts des Siegeszuges des Online-Handels plant nun auch die Parfümeriekette Douglas, Filialen in Deutschland und Europa zu schließen. Insgesamt sollen so in Europa 500 der knapp 2.400 Standorte entfallen. Dies berichtete unter Berufung auf Unternehmenskreise das „Manager Magazin“. Ende Januar will die Geschäftsführung um die Chefin Tina Müller dem Aufsichtsrat diese Pläne vorschlagen.

Das Branchenfachblatt „Lebensmitte Zeitung“ berichtet gar davon, dass es im Zuge der Schließungswelle sogar dazu kommen kann, dass mehr als 500 Filialen geschlossen werden könnten. Die Berichte wurden von einer Unternehmenssprecherin nicht kommentiert. Bereits im vergangenen Sommer hatte Müller aber schon betont: „Die Kundennachfrage ändert sich. Es gibt einen Trend weg vom stationären Einkauf zum Online-Shopping. Diesem Strukturwandel müssen wir Rechnung tragen, indem wir das Filialnetz überarbeiten.”

“Deutschland wird weniger von Schließungen betroffen sein”

Bereits damals ließ die Konzernchefin keinen Zweifel daran aufkommen, dass die „Überarbeitung“ des Filialnetzes nicht alle der 2.400 Geschäfte überleben werden. Allerdings hatte sie damals noch ausdrücklich betont: „Deutschland wird tendenziell weniger von Ladenschließungen betroffen sein als Südeuropa.” Auf Spanien und Italien, wo das Unternehmen im Zuge diverser Akquisitionen ein Netz mit vielen sehr kleinen Läden betreibt, entfalle nun der Löwenanteil der geplanten Einschränkungen. Dazu ist das Unternehmen hoch verschuldet, die Ausstände haben aktuell einen Wert von 2,2 Milliarden Euro. Aber besonders betroffen ist Douglas von dem Lockdown, der überall in Europa verhängt wurde.

Durch diese äußeren Umstände war Douglas aber auch in der Lage, den Umbau zum Digitalhändler schneller zu bewältigen. Das Onlinegeschäft hat sich zudem besser entwickelt als geplant. Eine Milliarde Euro hat das Unternehmen im vergangenen Jahr über die digitalen Vertriebswege erzielt, so das „Manager Magazin“. Diese Marke war erst für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 geplant gewesen.

Im Dezember hatte das Unternehmen für reichlich Aufsehen gesorgt. Damals hatte Douglas trotz des von der Bundesregierung verhängten Lockdowns angekündigt, Filialen öffnen zu wollen. Die Parfümeriekette begründete diesen Schritt damit, dass man in erster Linie Drogerieartikel verkaufe und somit die Läden offengehalten werden sollten. Dafür hagelte es scharfe Kritik, besonders an der Konzernchefin Müller. Diese Entscheidung ist dann wenige Tage später wieder zurückgenommen worden. Alle Douglas-Läden sind derzeit geschlossen.

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Alexander Grünstedt