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Kanaren wieder als Risikogebiet eingestuft

Die Kanarischen Inseln werden von der Bundesregierung wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das bedeutet für Reiserückkehrer, dass sie sich im Anschluss in eine zehntägige Quarantäne begeben müssen. Befreien lassen kann man sich ab dem fünften Tag nach der Rückkehr nur mit einem negativen Corona-Test.

Ab Sonntag, dem 20. Dezember gilt die offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Mit dieser Regelung sind dann auch gebuchte Reisen kostenfrei stornierbar. Die Zahlen auf den Kanaren steigen seit einiger Zeit wieder stark an, doch sind nicht alle Inseln gleich stark betroffen. Doch werden alle von der Bundesregierung gleich eingestuft.

Teneriffa ist derzeit die am stärksten von der Pandemie betroffene Insel. Pro 100.000 Einwohner lagen die Neuinfektionen mit dem Corona-Virus innerhalb einer Woche bei 127. Auch La Gomera liegt bei einer Inzidenz von weit über 100. Hingegen liegen die anderen Kanarischen Inseln unter dem Grenzwert von 50. Doch werden alle Inseln gemeinsam betrachtet und somit liegt hier die Sieben-Tage-Inzidenz bei rund 70. Die Einstufung als ein Risikogebiet und somit auch der Reisewarnung erfolgt ab einem Wert von 50.

Besonders bitter ist, dass auf Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote die Werte zuletzt weit unter 30 Neuinfektionen binnen sieben Tagen und 100.000 Einwohner lagen. In den vergangenen Tagen waren angesichts der sich abzeichnenden Reisewarnung auf Gran Canaria Forderungen laut geworden, beim Inzidenz-Wert Teneriffa und La Gomera von den anderen Inseln zu entkoppeln. Doch lehnte das die Regionalregierung ab.

Auf seiner Internetseite hatte das Robert-Koch-Institut mitgeteilt, dass ganz Spanien ab Sonntag wieder Risikogebiet ist. Bislang zählten die Kanaren zu den wenigen Urlaubszielen in Europa, für die keine Reisewarnung bestand. Wegen sinkender Infektionszahlen waren diese zum 24. Oktober aufgehoben worden. Die Kanaren galten acht Wochen als „risikofrei“.

Die erneute Reisewarnung bedeutet für die vor der Westküste von Afrika liegenden Kanaren einen schweren Rückschlag für die Tourismusindustrie. Deutsche und Briten stellen hier die größte Urlaubergruppe. Vor rund einer Woche hatte Großbritannien die Quarantänepflicht für Rückkehrer von den Kanaren eingeführt. Umgehend forderten die Tourismusunternehmen daher Soforthilfen von der Regierung.

Nur wenige Regionen auf dem europäischen Festland werden derzeit nicht als Risikogebiete eingestuft. Dazu gehören Bereiche in Frankreich, Griechenland, Estland, Finnland, Norwegen und Österreich (zwei Gemeinden an der deutschen Grenze). Weiterhin zählen einzelne Regionen in Irland, das portugiesische Madeira, ein Großteil der griechischen Inseln, die britische Isle of Man und die Kanalinsel Guernsey sowie die dänischen Inseln Grönland und Färöer nicht dazu.

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Author
Stephan Heiermann